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Finanzfrage der Woche: Wie können sich Firmen gegen die Terrorgefahr versichern?

Flughäfen sind häufig Ziele von Terroranschlägen. Alle <br> deutschen Flughäfen sind Kunden des Versicherers Extremus. <br> Foto: AngelaL/Pixelio
Flughäfen sind häufig Ziele von Terroranschlägen. Alle
deutschen Flughäfen sind Kunden des Versicherers Extremus.
Foto: AngelaL/Pixelio
Eine spezielle Versicherung, mit der Unternehmen alle Risiken aus einem terroristischen Anschlag abdecken können, bieten die deutschen Versicherungsgesellschaften nicht an. Allerdings schließen die Erstversicherer in ihren Verträgen zu den Feuer- und Betriebsunterbrechungsversicherungen das Terrorrisiko nicht aus. Lediglich die Versicherungssumme ist auf 25 Millionen Euro begrenzt.

Terrorschäden, die über diese Summe hinausgehen, deckt die Kölner Extremus Versicherungs-AG ab. Der Spezialversicherer wurde auf Initiative der deutschen Versicherungswirtschaft am 3. September 2002 in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung gegründet. Auslöser waren die Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York. Zu den Aktionären zählt unter anderem der Rückversicherer Münich Re.

Extremus bietet Versicherungsschutz für Sachschäden bis hin zur Betriebsunterbrechung, die infolge eines terroristischen Anschlags entstehen und mehr als 25 Millionen Euro betragen. Die Jahreshöchstentschädigung liegt bei 10 Milliarden Euro. 2 Milliarden Euro davon trägt Extremus selbst. Gehen die Entschädigungen über diesen Betrag hinaus, springt der Staat mit einer Staatsgarantie von 8 Milliarden Euro ein. Die Jahreshöchstentschädigung pro Kunde beträgt maximal 1,5 Milliarden Euro.

Zu Extremus-Kunden zählen vor allem Immobiliengesellschaften, Fonds, Banken, Versicherungen sowie alle deutschen Flughäfen. Die Nachfrage ist laut Extremus jedoch nicht besonders groß. Nur rund 1.300 Unternehmen und insgesamt 7.000 Objekte seien bisher bei der Gesellschaft versichert, sagte vor kurzem Extremus-Vorstand Dirk Harbrücker der Tageszeitung „Die Welt“. Seit den jüngsten Terror-Warnungen scheint sich die Situation allerdings zu ändern. In der kurzen Zeit gingen bereits 320 Anträge fürs neue Jahr bei dem Versicherer ein. Selbst nach den Anschlägen von Madrid und London sowie der Festnahme der Sauerland-Gruppe habe er so etwas nicht erlebt, so Harbrücker.

Transportversicherungen sichern auch gegen Terror ab

Unternehmen, die ihre Produkte in andere Teile Deutschlands oder in andere Länder liefern und eine Transportversicherung abgeschlossen haben, brauchen sich indes um ihre Fracht keine Sorgen zu machen. Denn Transportversicherungen beinhalten eine sogenannte Allgefahrendeckung, die auch Terror einschließt.


>> Was Versicherungen bei einem Terroranschlag an Privatpersonen zahlen, lesen Sie im Teil 1 der Finanzfrage „Terror und Versicherungen“.

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