GAM-Manager im Interview „Alternative Beta geht ein Stück weiter“
Wie viele Aktien sind es denn immer?
Moix: In unseren Aktien-Value-Strategien decken wir die Märkte USA, Europa, und Japan ab. Und auf jedem Markt kaufen wir ungefähr 50 Aktien.
Nur Value-Faktor?
Moix: Nein, nicht nur Value und nicht nur Aktien.
Sondern?
Moix: Auch Anleihen, Währungen und Rohstoffe.
Währungen sind nicht einfach einzuschätzen.
Moix: Stimmt, aber dafür bewegen sie sich unabhängig vom Rest des Portfolios. Die Strategie hat zum Beispiel während der Marktturbulenzen im Februar am besten abgeschnitten. Wir sehen uns die Kaufkraftparitäten der jeweiligen Währungen als Hauptkriterium an. Der Value-Ansatz wird auch hier um einen Momentum-Filter ergänzt.
Unkorreliert ist ja ganz nett. Aber es sollen auch Gewinne rauskommen.
Moix: Die kommen auch. Ein sehr guter Monat war der Brexit-Monat. Da hatte unser Modell zum Beispiel angezeigt, dass wir im Pfund short und im Yen long gehen sollten.
Was hat denn der Yen mit dem Brexit zu tun?
Moix: Er ist noch immer eine Art Fluchtwährung.
Der Euro nicht?
Moix: Nein.
Die Existenz von Risikoprämien ist nicht unumstritten. Manch einer bezweifelt, dass es sie gibt.
Moix: Es kann sein, dass sie für kurze Zeit mal nicht da sind. Aber wir sind davon überzeugt, dass es sie langfristig gibt. Wir fahren unsere Strategie seit ungefähr 15 Jahren und haben brutto eine Sharpe Ratio von ungefähr 1. Das heißt, dass wir unsere Rendite mit einem angemessenen Risiko über verschiedene Marktzyklen reingeholt haben.
Die Sharpe Ratio setzt die Mehrrendite über einem risikofreien Zins mit dem eingegangenen Risiko, gemessen an der Volatilität ins Verhältnis. Aber welche Rendite kann man denn generell erwarten?
Moix: Wir rechnen damit, dass wir die Sharpe Ratio halten können. Damit würde die Rendite über dem risikolosen Zinssatz immer in Höhe der Volatilität liegen. Das heißt, dass man zum Beispiel bei einer Volatilität von 5 Prozent im Jahr eine Rendite von 5 Prozent bekommt. Zumindest wenn der Zins weiter nahe null bleibt.
