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Invesco-Chefökonom John Greenwood „Zwei plausible Szenarien für den Handelskonflikt“

John Greenwood, Invesco

Donald Trump sorgte gegen Ende der vergangenen Woche wieder einmal mit neuen Provokationen für Aufsehen: Der US-Präsident kündigte an, dass die Vereinigten Staaten möglicherweise Strafzölle auf chinesische Importe erheben werden, die Waren im Wert von rund 500 Milliarden US-Dollar betreffen könnten.

Die jüngste Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China ist aber nur eine von mehreren Gründen zur Sorge um die Weltkonjunktur. John Greenwood führt außerdem den steigenden US-Dollar, den anstehenden EU-Austritt Großbritanniens sowie die finanziellen und politischen Probleme der Eurozone an.

„Fundamentale Treiber“

Der Chefökonom beim Asset Manager Invesco aus Atlanta gibt zu, dass diese Unsicherheitsfaktoren „den Märkten zwar kurzfristig zu schaffen machen“ könnten. In seinem aktuellen Markt- und Wirtschaftsausblick gibt er sich jedoch überzeugt, dass sie „fundamentale Treiber des aktuellen globalen Aufschwungs nicht aushebeln werden“.

Auch die aktuellen Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed würden den aktuellen Aufschwung nicht zum Erliegen bringen, so Greenwood weiter. Denn diese „Normalisierung“ der Zinsen könne zwar zu kurzfristigen Turbulenzen an den Finanzmärkten führen, habe aber „gewöhnlich keine gravierenden Auswirkungen“.

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„Gegenläufige Kräfte“

In China beobachtet Greenwood derzeit zwei gegenläufige Kräfte. Einerseits hätten sich die chinesischen Exporte wieder etwas erholt. Andererseits zeigten die Importzölle der Trump-Regierung, die auf viele fortschrittliche Industriesektoren abzielen, zunehmend Wirkung. Noch sei es zu früh zu sagen, wie sich der Handelskonflikt entwickeln wird.

Greenwood skizziert zwei plausible Szenarien: Einerseits könnten die USA und China Verhandlungen aufnehmen und bis zu den Zwischenwahlen in den USA im November einen Kompromiss mit Zugeständnissen der Chinesen erzielen. Andererseits könnte China den US-Zöllen gleichwertige Vergeltungszölle entgegenstellen.

„Schmerzhafter Gegenschlag“

Im zweiten Szenario dürfte die US-Regierung „zu einem noch schmerzhafteren Gegenschlag ausholen“, befürchtet Greenwood. „Dadurch würde der Handelskrieg noch auf unbestimmte Zeit andauern, mit potenziell gravierenden Folgen für den Welthandel und die US-chinesischen Beziehungen“, warnt der Invesco-Chefökonom.

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