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Marktkommentar Value-Investing: Die Konstante im Markt

Knut Gezelius (links) und Erik Landgraff (rechts), Portfoliomanager bei SKAGEN Funds
Knut Gezelius (links) und Erik Landgraff (rechts), Portfoliomanager bei SKAGEN Funds

Aktienanteile aufgestockt

Wir nutzten die Unsicherheit, die das britische Referendum entfacht hatte, um unseren globalen Aktienfonds Skagen Global aufzustocken. Wir wählten Beteiligungen mit soliden Fundamentaldaten, die von der Verkaufswelle am Markt unverhältnismäßig stark betroffen waren. Hierzu zählten AIG, Citigroup und Kingfisher. Letzteres ist eines von vier in Großbritannien notierten Unternehmen, die 7,1 Prozent des Portfolios ausmachen.

Die meisten dieser Gesellschaften sind weltweit tätig, weshalb das aus einer Konjunkturabschwächung in Großbritannien entstehende Risiko für den Skagen Global begrenzt ist. Einige Unternehmen, etwa Hiscox, profitieren von der auf die Abstimmung folgende Schwäche des Pfunds sogar.

Grundsätzlich bedeutet Value-Investing für uns nicht nur günstige Einstiegsmöglichkeiten zu finden, sondern diese auch langfristig zu halten. Mit unserem Ansatz nehmen wir am Wertzuwachs der Aktien teil – und dies geschieht nur über einen langen Zeitraum. Verkäufe aufgrund von Marktturbulenzen gehören nicht zu unserer Strategie.

Tagesaktuelle Portfolio-Analyse

Dennoch: Wenn die Unsicherheit im großen Maßstab zunimmt, rücken mögliche Risiken, die ein Unternehmen an der Ausschöpfung seines Wachstumspotenzials hindern könnten, unweigerlich stärker ins Blickfeld. Unsere Analyse folgt stets dem Bottom-up-Ansatz: Die Risikoeinschätzung wird unter Berücksichtigung des wirtschaftlichen, politischen und sozialen Kontexts, in dem ein Unternehmen agiert, auf Emittenten-Ebene durchgeführt.

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Steigt das Risiko, ist als Ausgleich für unsere Investition eine höhere Renditeerwartung beziehungsweise ein höherer Risikoaufschlag erforderlich. Zum Glück haben wir ein weltweites Mandat und einen großen Ideenpool. Jeden Tag bewerten wir die Performance unseres aktuellen Portfolios im Vergleich zu alternativen Anlagen.

Zukauf in Schwächephasen

Die wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen der Entscheidung Großbritanniens, die EU zu verlassen, sind auch mehr als zwei Monate nach dem Referendum nach wie vor unklar. Daran wird sich wahrscheinlich auch mit Aufnahme der Austrittsverhandlungen vorläufig nichts ändern. Auf kurze Sicht werden Märkte häufig nicht von Fundamentaldaten, sondern von Stimmungen geleitet.

Langfristig jedoch haben Faktoren wie Gewinnsteigerung und Kapitalertrag einen viel größeren Einfluss auf die Entwicklung der Aktienkurse. In einer zunehmend komplexen Welt sind die Auswirkungen eines Ereignisses wie des Brexits oder die Reaktionen der Anleger darauf unmöglich genau vorherzusagen. Stattdessen konzentrieren wir uns darauf, strukturell gut positionierte Unternehmen zu attraktiven Bewertungen zu finden. Um langfristig Werte für unsere Anleger zu schaffen, kaufen wir in Schwächephasen und verkaufen zu Zeiten der Stärke.

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