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in Gefahren an den AnleihemärktenLesedauer: 2 Minuten

Rentenmarkt Anleihen mit negativer Rendite: Marktwert halbiert

Die Andeutungen der Zentralbanker, dass die Zeiten der noch nie dagewesenen Stimuli zum Ende kommen, sorgen für ein rapides Abschmelzen der Anleihen mit negativen Renditen. Der Wert befindet sich nun auf dem niedrigsten Stand, seit dem Zeitpunkt kurz nach der Verkündung negativer Zinsen seitens der Bank of Japan.

Der im Juni begonnene weltweite Anleihen-Abverkauf hat zur Folge, dass nur noch 6,5 Billionen Dollar an Titeln im Bloomberg Barclays Global Benchmark Index Verluste garantieren, wenn sie bis zur Fälligkeit gehalten werden - ein Rückgang vom Hoch bei über 12 Billionen Dollar kurz nach dem Brexit-Referendum im Juni des vergangenen Jahres. Aktuell verfügen somit nur noch 14 Prozent der Anleihen im Index über eine negative Rendite - der niedrigste Stand seit 18 Monaten.

Die Zentralbanken haben im Laufe der vergangen gut zehn Jahre auf eine Reihe von Krisen im Nachgang an den Liquiditätskrise 2008 mit immer niedrigeren Zinsen geantwortet. Nie dagewesene Niveaus, die zuvor teilweise gar als undenkbar galten, mit Leitzinsen unter der Marke von Null. Die drei größten Hüter der Preisstabilität setzten dabei alles auf eine Karte und trieben mit dem Ankauf von Wertpapieren ihre Bilanzen auf fast zusammen 14 Billionen Dollar.

Zinsen steigen ähnlich schnell wie Inflation

Nun hoffen sie, dass das Wachstum stabil genug ist, um mit einem etwas normaleren geldpolitischen Mix klarzukommen - und sorgen damit dafür, dass sich das Bild der weltweiten Anleihen zurechtrückt. Auch ist dies ein gesünderes Umfeld für Pensionsfonds, Versicherungen und Banken, die höhere langlaufende Renditen brauchen, um ihre Erträge zu steigern.

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“Negative Renditen drohten, das Geldsystem kollabieren zu lassen", sagt Park Sungjin, Head Principal Investment bei Mirae Asset Daewoo. “Der Rückgang negativ-verzinslicher Assets zeigt, dass das nicht passieren wird. Das ist sehr willkommen."

Auf der anderen Seite stellt sich mit der Verschiebung hin zu einer monetären Straffung die Frage, ob die Welt für eine weniger lockere Geldpolitik schon bereit ist, auch wenn echte Turbulenzen an den Aktien- und Anleihemärkten bisher ausgeblieben sind. Für den Moment steigen die Zinsen in einem ähnlichen Tempo wie die Inflation, und das könnte der Schlüssel zur Frage sein, wie bereit die Zentralbanken zur Straffung sind.

“Zentralbanker sind hawkish, weil sie sich um die Inflation sorgen", sagt Park. "Das bedeutet, der Pool an negativ-rentierlichen Schulden wird weiter sinken".

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