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"Stabile Konzepte statt Trendprodukte“

Klaus-Dieter Erdmann, Chef des Analysehauses MMD.
Klaus-Dieter Erdmann, Chef des Analysehauses MMD.
Die Mittelzuflüsse bei vermögensverwaltend gemanagten Fonds sind hoch, obwohl bei einem starken Aktienmarkt die Performance weniger gut aussieht als bei Aktienfonds. Eine paradoxe Situation?

Klaus-Dieter Erdmann: Nein, ich denke nicht. Denn die Basis für Vermögensanlagen hat sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Langfristige Trends sind volatilen Marktphasen gewichen, sichere Anlageklassen offenbaren Ausfallrisiken und können auf längere Sicht kaum noch reale Erträge liefern. Da ist es vielen Anlegern wichtiger, auf stabilere, sinnvoll kombinierte Konzepte zu setzen, als kurzfristig die Rendite zu maximieren.

Also sehen Sie VV-Fonds klar im Vorteilgegenüber der traditionellen Produktlandschaft.

Erdmann: Auf jeden Fall. Drei Dinge sind doch entscheidend. Zunächst natürlich, dass über mehrere Anlageklassengestreut werden kann. Dann, dass am besten mehrere Fonds kombiniert werden, damit eine Streuung über Assets, Köpfe und Stile möglich ist. Darüber hinaus spielt die taktische Anlageklassengewichtung eine zunehmende Rolle: Partizipation an positiven Marktphasen und begrenztes Verlustrisiko in negativen Marktphasen werden obligatorisch. Die Berater erkennen, dass sie hierzu Expertise benötigen, und delegieren diese Aufgabe an die Vermögensverwalter. Insofern, denke ich, wird der Markt noch weiter wachsen können.

Nun drängen aber viele Konzepte mit dem Etikett „vermögensverwaltend“ in den Markt. Sind alle gut?

Erdmann: Ganz grundsätzlich ist ein breitstreuender Fonds immer noch besser als ein Trendfonds, den eine Bank aus Marketinggesichtspunkten ihren Kunden ins Depot legt und der dann dort vergessen wird. Aber unter den VV-Fonds gibt es natürlich enorme Unterschiede. Wie in keiner anderen Anlageklasse findet man Anlagelösungen, die sehr unterschiedliche Strategien verfolgen. Diese stehen allerdings im Wettbewerb: Die guten profitieren, die weniger guten scheiden irgendwann aus.

Und wie erkennt man einen Fonds, der zu den guten gehört?

Erdmann:
Man muss die Fonds anhand quantitativer und qualitativer Kriterien bewerten. Qualitativ hilft nur der persönliche Kontakt zum Vermögensverwalter, den wir unter anderem mit der Veranstaltung „funds excellence“ pflegen und fördern. Wir möchten, dass die Besucher detaillierte Informationen aus erster Hand, möglichst direkt vom Asset-Manager, erhalten. Quantitativ sind Vergleiche nach Ertrags- und Risikokennziffern sinnvoll, da VV-Fonds sich besonders durch das aktive Risikomanagement auszeichnen. Diese Analyse nehmen wir vor und stellen sie auch zur Verfügung.

Aber auch Top-Fonds können schlechte Phasen durchlaufen.


Erdmann: Ja, natürlich. Daher ist es sinnvoll, das Investmentvermögen auf verschiedene Vermögensverwalter und ihre Fonds zu verteilen. Diese Streuung und der Einsatz der VV-Fonds geben zwar keine Garantie, Verluste vermeiden zu können, stellen auf jeden aber Fall eine solide Basis dar, auf die man langfristig bauen kann.

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