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in Aus der Fondsbranche: neue ProdukteLesedauer: 5 Minuten

Weltwirtschaftsforum mit Roboter Digitalisierung kommt nach Davos

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Millionen Jobs in Gefahr


Experten der Oxford University gehen beispielsweise davon aus, dass fast die Hälfte der Arbeitsplätze in den USA von der Automatisierung in den nächsten zwei Jahrzehnten bedroht sind. Vor allem soll es dabei auch um Top-Positionen gehen, die bislang größtenteils nicht von den Auswirkungen des technologischen Fortschritts betroffen waren. Einer Analyse des Weltwirtschaftsforums zufolge könnten dadurch bis 2020 in den wichtigsten 15 Volkswirtschaften unterm Strich 5 Millionen Stellen zum Opfer fallen.

Im Finanzwesen bemüht sich Bank of America Merrill Lynch bereits darum, die Investment-Beratung für Kunden mit einem Anlagevermögen unter 250.000 Dollar zu automatisieren. Morgan Stanley und Wells Fargo wollen ebenfalls Robo-Berater entwickeln oder erwerben. Selbst die traditionell lukrativsten Investment-Nischen sind nicht sicher: Highbridge Capital, eine Hedgefonds-Tochter von JPMorgan, arbeitet zusammen mit Sentient Technologies am Einsatz künstlicher Intelligenz für die Entwicklung von Investment-Strategien.

„Wenn die Top-Manager schlau sind, sehen sie darin eine Herausforderung, die sie für die Interessen ihrer Firma einsetzen können", sagt Tim Adams, der früher im US- Finanzministerium tätig war und nun das Institute of International Finance leitet. Bank of America geht davon aus, dass allein in den Branchen Herstellung und Gesundheit im Verlauf des nächsten Jahrzehnts Einsparungen in Höhe von 9 Billionen Dollar möglich sind. Die Produktivität in vielen Branchen könnte um fast ein Drittel hochschnellen.
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Zahl der Betroffenen könnte höher als erwartet sein

Die Frage ist, was passiert, wenn die Nebenwirkungen der „Revolution" so umfassend sind, dass die Nachfrage nach genau den Produkten, die von den neuen Maschinen hergestellt werden, nachlässt. Anlass zur Sorge gibt dabei die Möglichkeit, dass mehr Menschen als bislang erwartet betroffen sein könnten. Analysten von McKinsey schätzen, dass bis 2025 Roboter und automatisierte Software die Arbeit von 140 Millionen Fachkräften übernehmen können.

Enttäuschung über die aktuelle Entwicklung der Wirtschaft zählt zu den wichtigsten Unterstützungsmotoren für Anti-Establishment-Politiker wie Trump, sagt Davos-Stammgast Stu Eizenstat, der früher für das US-Innen- und -Finanzministerium tätig war und nun für die Anwaltskanzlei Covington & Burling tätig ist. Wenn die Entscheidungsträger nicht aufpassen, könnten wir „eine Revolution sehen, die viele Mitglieder des Mittelstands entrechtet und eine Menge Unmut erzeugt", warnt er.

Etwas optimistischer zeigen sich jedoch diejenigen, die an der Speerspitze der neuen Entwicklungen stehen. Sie setzen darauf, dass mit revolutionärer Technologie die „großen Probleme" wie Klimawandel und Krankheiten gelöst werden könne. Gleichzeitig sollen gewöhnliche Arbeiter dadurch produktiver werden, sagt IBM-Vizepräsident Guru Banavar. „Letztendlich werden sich die Menschen an diese Maschinen, die lernen und überlegen können, gewöhnen müssen."

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