Bitcoin, Ether und Co. Kryptowährung – was ist das eigentlich?

Roboter mit Kryptocoins: Was sind Kryptowährungen
Was sind Kryptowährungen eigentlich genau?
© Jessica Hunold mit Canva

Bitcoin, Dogecoin, Elon Musk – worum geht’s da auf Twitter eigentlich dauernd und was sind diese Kryptowährungen, mit denen man so reich werden kann?

Einfach gesagt, sind Kryptos wie Bitcoin, Ether, Solana oder Polkadot digitale Zahlungsmittel auf Grundlage eines Blockchain-Systems. Sie können wie herkömmliche Währungen getauscht und gehandelt werden. Im Gegensatz zum Euro oder US-Dollar werden sie jedoch nicht von einer staatlichen Notenbank generiert und ausgegeben, sondern außerhalb der Kontrolle finanzieller Institutionen und Regierungen digital erzeugt.

Mining – Herstellung von Kryptowährungen

Das geschieht durch das Netzwerk teilnehmender Nutzer, sogenannter Miner. Diese erkaufen sich durch riesige Rechenleistungen das Recht zur Bildung neuer Blöcke und zur Verlängerung der Blockchain. Für diese Anstrengung werden sie mit Währungseinheiten entlohnt.

Wenn du jemandem im Netzwerk also beispielsweise Bitcoin überweisen willst, schickst du diese Transaktion an ein dezentrales Netzwerk verbundener Computer, die die Transaktion mit mehreren anderen in einem Block abspeichern. Daher kommt auch der Begriff Blockchain, also „Kette von Blöcken“. Die Blockchain ist das Fundament der Kryptowährungen.

Proof-of-Work und Proof-of-Stake: Konsensbildung im Netzwerk

Die einzelnen Blöcke der Kette sind mit komplizierten Rechenaufgaben verschlüsselt, um sie fälschungssicher zu machen. Die Miner versuchen diese Rechenaufgaben mit ihren leistungsstarken Rechnern zu lösen. Wenn ein Miner aus dem Netzwerk eine Rechenaufgabe gelöst hat, werden alle Zahlungen in dem Block freigegeben.

Dazu gibt es verschiedene Verfahren. Eins davon ist das sogenannte Proof-of-Work-Verfahren. Dabei arbeiten viele Rechner von Minern gleichzeitig daran, eine Rechenaufgabe zu lösen. Hier gewinnt nur der Schnellste und erhält dafür vom Netzwerk eine Belohnung. Da so viele verschiedenen Miner an der Aufgabe arbeiten, ist das Verfahren sehr sicher und zudem einfach nachvollziehbar. Es hat jedoch auch Nachteile: Der Stromverbrauch für das Lösen der Rechenaufgaben ist für jeden Miner enorm und weil nur der Schnellste belohnt wird, wird viel Energie verschwendet.

Energieeffizienter, aber unsicherer?

Um den Energieverbrauch zu drosseln, wechselte beispielsweise die Ethereum-Blockchain kürzlich zum genannten Proof-of-Stake-Verfahren. „Damit kann künftig Transaktionen validieren, wer 32 Ether, also einen Betrag von aktuell circa 51.000 Euro, als Sicherheit hinterlegt, die er bei Fehlverhalten verliert“, erklärt Professor Hermann Elendner, Director of Research des Kryptoberatungshauses F5Cryptoso Elendner. Die Logik dahinter: Wer einiges an Ether hält, hat kein Interesse daran, dem Netzwerk zu schaden.

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Das Proof-of-Stake-Verfahren ist aus seiner Sicht nicht ganz so sicher, aber wird als sicher genug angesehen — „und es ist jedenfalls um mehr als 99 Prozent energieeffizienter“. Denn bei Proof-of-Work rechnen alle, bei Proof-of-Stake nur einer.

Besitz und Aufbewahrung von Kryptowährungen

Kryptowährungen werden nicht von Banken oder anderen Finanzdienstleistern für dich verwahrt, das musst du selbst machen. Wenn du eine Kryptowährung kaufst, bekommst du einen sogenannten „Private Key“. Dieser Schlüssel weist dich als Eigentümer deiner Währungseinheiten aus. Deshalb solltest du gut auf ihn aufpassen. Anders als beim Pin für dein Bankkonto, sind deine Kryptowährungen nämlich unwiederbringlich verloren, wenn du den Key verlierst.

Zahlen mit Kryptowährungen

Noch gibt es nur wenige Online-Portale und -Shops, die Kryptowährungen als Zahlungsmethode akzeptieren. Und auch offline bieten bisher Geschäfte, Restaurants oder Museen Kryptowährungen eher selten als alternatives Zahlungsmittel an.

Wenn die Bezahlung mit Kryptos möglich ist, erfolgt sie in der Regel über QR-Codes mittels einer digitalen Geldbörse (einer Wallet, die auf dem Smartphone vorliegt).

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