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Aktualisiert am 03.01.2013 - 10:10 UhrLesedauer: 6 Minuten

„Anleger sollten sich nicht auf kurzfristige Risiken und politische Ereignisse konzentrieren“

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Was ist mit den Chancen in anderen Märkten? Ihre aktuelle House View scheint sehr vorsichtig zu sein, ist hauptsächlich neutral oder untergewichtet hinsichtlich vieler Anlageklassen.

Milligan: Unsere Marktanalysen in unserer Publikation House View sind mit Absicht vorsichtig, da wir uns der bereits aufgetretenen und der noch kommenden Risiken sehr bewusst sind, die hauptsächlich aufgrund irrtümlicher Richtlinien, politischer Überlegungen und dem Gegenwind durch den Schuldenabbau entstehen. Wie auch immer, die House View sucht absichtlich nach Risiken in speziellen Bereichen. Wir konzentrieren uns auf jene Märkte, in denen nachhaltige Erträge zwar leicht zu haben, aber auch relativ gut geschützt sind.

Es gibt viele Unternehmen, die Gewinne generieren. Der Punkt ist aber, welche Märkte oder sogar Sektoren mit Unternehmensanleihen, Aktien und Immobilien diese Erträge an den Anleger am besten zurückführen können. Wir messen kontinuierlich die Performance der House View: Sie hat Portfolios 2012, ebenso wie in den vergangenen Jahren, Gewinne eingebracht. Aktienpositionen sind relativ neutral zum Jahresende hin, aber es gibt Anlässe 2013, die zahlreiche Märkte verändern können. Dies trifft besonders auf die USA, Europa und Japan zu.

Für die Anlageklasse der europäischen Aktien spricht die letzte House View von „verbesserten Bewertungen”, während staatliche Sparprogramme eine ernsthafte Einschränkung bleiben. In welchen Sektoren sehen Sie die meisten Verbesserungen?

Milligan: Eine der wesentlichen Schlussfolgerungen der House View ist, dass unbefangenes Investieren wichtig ist und dass aktive Stockpicker so viel Raum wie möglich zum Manövrieren haben sollten, anstatt eng an Benchmarks zu kleben. Das haben all unsere Analysen der Unternehmens-, Währungs-, politischen und regulatorischen Bedingungen ergeben, die erhebliche Volatilität in den Finanzmärkten verursachen. Die Unruhe wird noch viele Jahre nach der Krise von 2008/20009 anhalten. Es hilft also nicht, einfach nur auf Aktien kleiner oder großer Unternehmen zu schauen oder sich eher auf nord-, statt auf südeuropäische Unternehmen zu konzentrieren.

Unsere Stockpicker halten Ausschau nach Firmen mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell – möglicherweise basierend auf der Nachfrage aus Schwellenländern, vielleicht aber auch Unternehmen, die Marktanteile erobern oder kleine Firmen in einer schnell größer werdenden Marktlücke. Immer mehr Firmen fangen an, ihre Finanzmodelle umzugestalten, um jene nachhaltigen Erträge bieten zu können, nach denen Anleger suchen.

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