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Klima-Task-Forst: Wälder für den Klimawandel trainieren

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Die Wälder sollten sich daher an die erwartbaren neuen Rahmenbedingungen anpassen können. Ähnlich eines Aktienportfolios macht es darum auch bei der Auswahl von Baumarten keinen Sinn „alle Eier in einen Korb“ zu legen. Der beste Garant für die Stabilität der Ökosysteme ist ein Waldumbau hin zu gestreuten und strukturierten Mischbeständen.

Es ist allerdings nicht sinnvoll, große Speicher in stabilen Beständen abzubauen, wie beispielsweise die wenigen verbleibenden alten Buchenwälder. Sinnvoll ist hingegen eine stärkere Nutzung der instabilen einschichtigen Fichtenwälder und deren konsequenter Umbau in widerstandsfähige Mischwälder. Aufforstungen mit Kurzumtriebsplantagen, also Anpflanzungen schnell wachsender Bäume, können zudem zusätzlichen Kohlenstoff binden und fossile Energieträger ersetzen. Förderungswürdig ist auch eine stärkere Mehrfachnutzung der Ressource Holz, das heißt über Recycling die Speicherdauer von Kohlenstoff in Holzprodukten zu maximieren. Der wohl größte Beitrag indes lässt sich dadurch leisten, dass Mechanismen entwickelt werden, mit denen die Zerstörung der verbleibenden Urwälder gesenkt und degradierte (ehemalige) Waldökosysteme restauriert werden.

Ein Beispiel dafür ist der zurzeit unter der UN-Klimarahmenkonvention verhandelte REDD-Mechanismus, dessen Erfolg nach dem Scheitern der Kopenhagener Klimakonferenz unter anderem davon abhängt, ob in der nächsten Konferenz im November dieses Jahres ein Abkommen zustande kommt.

Zum Autor
: Till Pistorius (36) ist promovierter Forstwissenschaftler und arbeitet seit 2003 an der Universität Freiburg. Seit September 2006 ist er wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Forst- und Umweltpolitik. Das Thema seiner Doktorarbeit: „Eignung von Kohlenstoffbilanzen als Entscheidungsgrundlage für eine Einbindung von Forst- und Holzwirtschaft in die nationale Klimapolitik“.

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