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Nach der Korrelations-Panne Das Comeback der Risk-Parity-Fonds

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Am stärksten griff aber Aquila Capital in seine Fondskonzepte ein. Die Hamburger Boutique betreibt drei Risk-Parity-Fonds nach demselben Konzept mit den Zielvolatilitäten 7, 12 und 17, Letzterer nur für institutionelle Anleger. Während die anderen Risk-Parity-Fonds inzwischen wieder Aufwind verzeichnen, kommen die Aquila-Fonds nicht in Fahrt.

Die Erklärung liefert Torsten von Bartenwerffer, Leiter für Strategien und Portfoliomanagement: Ende 2015 baute Aquila angesichts der enorm niedrigen Renditen den Anleiheteil um, sodass die Duration und damit die Zinsänderungsrisiken bei fast null lagen. Das beschnitt allerdings auch die Chancen auf Kursgewinne bei weiter fallenden Renditen – ein Fall, der 2016 tatsächlich eintrat. „Im Nachhinein kann man sagen, dass die Entscheidung zu einem unglücklichen Zeitpunkt kam, richtig war sie trotzdem“, sagt von Bartenwerffer.

Eine weitere Neuerung betrifft das Risikomanagement. Ein sogenanntes Downside Risk Management soll vor Phasen warnen, in denen die Korrelationen hochschnellen. Hinzu kommt, dass die Aktienpositionen nicht mehr einfach komplette Indizes umfassen sollen. Teile davon wurden durch risikoarme Einzelbranchen ersetzt. Das ist eine Maßnahme im Sinne des sogenannten Faktor-Ansatzes: Der besagt, dass Aktien mit bestimmten Eigenschaften (Faktoren) langfristig besser laufen als der breite Markt. In diesem Fall sollen es Aktien mit niedrigen Kursschwankungen sein.

Und letztendlich senkte Aquila die Managementgebühren für die Fonds um 0,5 und 0,4 Prozentpunkte.

Es sind nur einige der Maßnahmen, mit denen sich die Branche neu erfunden und weiterentwickelt hat. Wie sie wirken, wird sich erst in den nächsten Krawallphasen zeigen. Aber wie Scott Wolle von Invesco es ausdrückt: „Risk Parity ist ein hervorragender Ausgangspunkt für ein Portfolio, aber es ist nicht zwangsläufig der optimale Endzustand.“

Quelle: Bloomberg

Risk-Parity-Fonds im Überblick

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