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Zweistellige Renditen 25 Top-Europafonds und was sie auszeichnet

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Auch Jeff Taylor setzt mit seinem Invesco Euro Equity nahezu dreimal mehr Kapital auf Telekommunikation, als es die Struktur des Vergleichsindex Euro Stoxx 50 vorgibt. Ansonsten bleibt der Portfoliolenker voll im Trend. Mit gut 30 Prozent des Fondsvermögens hat Taylor Aktien von Kreditinstituten und Versicherungen gekauft, sogar noch mehr als seine Wettbewerber. „Bei den Finanzwerten haben wir ein tüchtiges Übergewicht. Ich denke manchmal quer“, bestätigt der Invesco-Fondsmanager. Auch Taylor glaubt, dass die Banken in der Eurozone aufgrund der stärkeren Konjunktur wieder mehr Geld verdienen werden und ihre Aktien damit noch zu preiswert sind. „Schon 2011 und 2012 dachten viele, die Banken seien fast bankrott. Wir aber haben damals investiert.“ Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt bei den meisten Titeln unter 1 und fällt damit nach Taylors Einschätzung extrem günstig aus.

Auf die nackten Zahlen allein will sich der Profi-Anleger aber nicht verlassen. „Der persönliche Kontakt zu den Gesellschaften ist äußerst wichtig“, betont Taylor. „Man muss versuchen, unter die Haut der Unternehmen zu kriechen, um sie besser zu verstehen. Denn wir wollen langfristig investieren, während viele Anleger viel zu kurzfristig denken.“ Einige Titel hält er nach eigenem Bekunden bereits seit 15 Jahren.

Bis Oktober 2015 firmierte der Fonds als Invesco Actions Euro. An der Strategie habe sich aber trotz Namenswechsel rein gar nichts geändert, versichert Taylor. Unternehmensergebnisse stünden nach wie vor im Zentrum seiner Titelauswahl. Den Schub der Macron-Wahl will er sich aber ebenso wenig entgehen lassen wie die übrigen Europafonds-Manager.

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Nicht weniger als 31 Prozent seiner Anlagen sind in Frankreich beheimatet. Politische Börsen mögen rasch wieder vorübergehen, können sich aber lohnen. Für die Anleger des Invesco-Fonds auf jeden Fall. Wer in den zurückliegenden fünf Jahren ununterbrochen investiert war, kann sich an einem Wertzuwachs von 124 Prozent erfreuen. Allerdings müssen Anteilseigner bei einer Volatilität von 16 Prozent einen etwas stärker schwankenden Verlauf als bei den meisten Wettbewerbern akzeptieren.

Neben Frankreich und Deutschland traut der Invesco-Mann spanischen Gesellschaften dank des dortigen Reformeifers große Kurssprünge zu. „In Spanien zieht die Binnenkonjunktur stark an, und viele unterschätzen die Dynamik. Wir erwarten, dass die Unternehmen in diesem Jahr durchaus mit einem Gewinnwachstum von 10 bis 20 Prozent glänzen können“, sagt Taylor und geht fest von einem breiten Aufschwung in allen Branchen aus. „Das Bild von Europa, das viele Medien zeichnen, wird der Realität nicht gerecht. Deswegen unterschätzen viele internationale Investoren auch nach wie vor Europas Potenzial.“ Sollte Taylor mit seiner Einschätzung recht behalten und zudem Trumps Politik weiterhin enttäuschen, steht weiteren Kurssprüngen wohl wenig im Weg.

Quelle: Morningstar; Stand: 1. Mai 2017; Sortierkriterium: Wertentwicklung über 5 Jahre

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