Wer vor zehn Jahren in den Bitcoin investierte, landete einen der besten Deals der Geschichte. Damals wenige hundert Euro wert, befindet sich die bekannteste aller Kryptowährungen mittlerweile jenseits der 40.000-Euro-Marke. Der Wert kann natürlich noch steigen, doch das wilde Wachstum der Anfangsjahre dürfte vorbei sein. Und viele fragen sich: Was sind für Kryptofreunde die Alternativen zum Bitcoin?
Einer, der sich in der Krypto-Welt auskennt, ist Benjamin Cowen. Der Analyst hat im Gespräch mit dem reichweitenstarken Youtube-Kanal „Altcoin Daily“ einige interessante Einblicke in sein eigenes Altcoin-Portfolio gegeben. Cowen selbst hält anders als viele andere Expert:innen nicht Dutzende von Altcoins, sondern konzentriert sich auf eine kleine Auswahl.
Die besten Bitcoin-Alternativen 2022 sind:
- Ethereum
- ADA
- Polkadot
- Avalanche
- Polygon / Matic
- Solana
Doch was unterscheidet die Alt-Coins voneinander?
Ethereum
Am stärksten überzeugt ist Cowen von Ethereum. Ethereum ist eine offene Software-Plattform, die Entwickler:innen nutzen können, um dezentrale Anwendungen der nächsten Generation zu entwickeln und zu veröffentlichen.
Die Plattform wird von der Ethereum-Kryptowährung Ether angetrieben. Deren Kurs war 2021 sehr volatil, verzeichnete am Ende dennoch ein stattliches Plus: Am 1. Januar 2021 lag der Ether-Kurs bei 737,31 US-Dollar, zum Jahresende kletterte er auf rund 4.000 US-Dollar. Mittlerweile liegt er mit 3.180 US-Dollar aber wieder deutlich tiefer.
In diesem Jahr soll endlich die Evolution zu Ethereum 2.0 anstehen, was die gesamte Technologie auf die nächste Stufe heben soll. Das dürfte sich auch auf andere Bereiche wie den Handel von NFTs („non-fungible token“) auswirken, die häufig auf der Ethereum-Blockchain basieren.
ADA-Coin
Ein aussichtsreicher Kandidat ist laut Cowen der ADA-Coin. Das ist der native Token des Cardano-Netzwerks, einer vergleichsweise neuen und innovativen Blockchain. Entwickelt wurde sie von Charles Hoskinson, der auch Ethereum mitbegründet hat. Ada hat zuletzt etwas an Bedeutung verloren, rangiert aber immer noch in den Top-10 der Kryptowährungen, die heute am Markt erhältlich sind.
Die Kursentwicklung fiel hinter andere Währungen zurück. Das ist insofern erstaunlich, weil laut Hoskinson die Entwicklung von Cardano im Jahr 2021 „außergewöhnlich“ war – sowohl was die Zahl der aktiven User betrifft als auch das Nutzungswachstum oder die Entwicklung von dezentralen Anwendungen (dApps). Ob das genug ist für einen Turnaround im Jahr 2022? Cowen jedenfalls ist zuversichtlich.
Kryptowährung / Blockchain |
Kürzel |
Bitcoin |
BTC |
Ethereum |
ETH |
Polkadot |
DOT |
Cardano |
ADA |
Solana |
SOL |
Avalanche |
AVAX |
Polkadot
Und wir bleiben bei Projekten eines Ethereum-Mitgründers, diesmal Polkadot von Gavin Wood. Das Polkadot-Netzwerk ist ebenfalls eine unabhängige Blockchain mit eigenen Tokens – den DOT-Tokens. Diese sind speziell für den Einsatz in dApps konzipiert.
Neugierig geworden?
Eine Besonderheit: Polkadot verfügt über Parachains. Diese sind voll autonom, aber dennoch mit der Haupt-Chain verbunden. Das ermöglicht Entwicklern mehr Optionen bei der Erstellung neuer Anwendungen, ohne dass sie ihren Code jedes Mal von Grund auf neu anpassen müssen, wenn es Fortschritte auf mehreren heute verfügbaren Plattformen gibt.
Wood rief dieses Projekt ins Leben, weil „kein einzelnes Blockchain-Design optimal für jeden Anwendungsfall funktioniert“. Jede Chain bringe Kompromisse mit sich. Sein Parachain-Modell entwickelte er in dem Verständnis, „dass die Zukunft des Web3 viele verschiedene Arten von Blockchains umfassen wird, die miteinander arbeiten.“
Cowen glaubt an die Technologie und will 2022 verstärkt auf Polkadot setzen.
Avalanche
Avalanche mit dem AVAX-Token sollte man laut Cowen ebenfalls im Auge behalten. Avax startete das Jahr 2021 bei unter 5 US-Dollar, schnellte zwischendurch auf 120 US-Dollar und hat sich mittlerweile bei um die 80 eingependelt. Laut Cowen noch nicht das Ende der Fahnenstange.
Polygon / Matic
Ein heißer Kandidat ist laut Cowen auch Polygon. Das Polygon-Netzwerk und der dazugehörige Matic-Token will mit seinem Proof-of-Stake-Ansatz einige zentrale Probleme der Ethereum-Plattform lösen. Heißt konkret: Transaktionen sollen sowohl schneller als auch günstiger sein. Entwickler:innen können ihre dezentralen Anwendungen in das Polygon-Netzwerk auslagern und dadurch die Skalierungsprobleme von Ethereum umgehen.
Solana
Interessant ist Cowen zufolge auch Solana. Diese Blockchain hat 2021 einen steilen Aufstieg verzeichnet und zählt mittlerweile zu den wichtigsten Cryptos.
Die Performance auf Jahressicht ist beeindruckend: Am 1. Januar 2021 notierte Solana bei 2,60 US-Dollar, derzeit liegt er bei 125 US-Dollar, wobei zwischendurch sogar die 200er-Marke durchbrochen wurde. Cowen selbst findet das Prinzip etwas zu stark zentralisiert verglichen mit anderen Smart-Contract-Lösungen. Das bedeute jedoch nicht zwangsläufig, dass es kein gutes Investment sei.
Wie man in Kryptowährungen wie den Bitcoin investiert, worauf man beim Kauf achten muss und wie groß der Anteil im Portfolio sein sollte könnt ihr in unserem Erklärtext „Investieren in Bitcoin – das musst du wissen“ nachlesen.