Euan McNeal über den Kames Investment Grade Global Bond Fund „Volle Konzentration auf europäische Finanzwerte“
Warum halten Sie überhaupt Hochzinsanleihen?
McNeal: Der Kames Investment Grade Global Bond Fund wurde im November 2007 aufgelegt. In der Finanzkrise wollten wir flexibel bleiben uns die Möglichkeit offen halten, auch Anleihen unterhalb der Kategorie Investment Grade zu halten. Ansonsten wären wir gezwungen gewesen hochwertige Anleihen zu verkaufen, die vom Börsen-Crash mitgerissen wurden.
Wie reduzieren Sie Risiken?
McNeil: Wir wollen unsere Benchmark, den Bloomberg Barclays Global Aggregate Corporate Index, schlagen. Das Zinsrisiko passen wir im Kames Investment Grade Global Bond Fund relativ zum Index an. Zudem halten wir Gefahren im Zaum, indem wir die Titelauswahl sehr überlegt vornehmen.
Bei der Bewertung von Anleihen sind wir echte Überzeugungstäter. Wenn ein einzelnes Wertpapier im Fonds die Gesamt-Performance um 10 Basispunkte oder mehr drückt, folgt automatisch eine Überprüfung durch die Fondsmanager. Inoffiziell schauen wir uns aber auch schon Verluste von 2 oder 3 Basispunkten an.
Kommt das oft vor?
McNeil: Nein, ich kann solche Vorfälle an einer Hand abzählen.
Für welche Anleger eignet sich der Fonds?
McNeil: Unsere Zielgruppe sind Investoren, die sich global in Anleihen mit Investmentgrade-Status engagieren wollen. Wir halten sowohl Bonds in US-Dollar als auch in Euro und Pfund Sterling.
Wie stark sind die Währungen jeweils im Fonds vertreten?
McNeil: US-Dollar-Anleihen machen etwa 65 Prozent des Portfolios aus. 27 Prozent entfallen auf Euro- und 6 Prozent auf Pfund-Sterling-Anleihen.
Haben Sie in den vergangenen Monaten größere Veränderungen im Portfolio vorgenommen?
McNeil: Nein, unser Ansatz hat sich seit der Fondsauflegung nicht verändert. Allerdings haben wir das Zinsrisiko aufgrund der strafferen Politik der Notenbanken etwas gesenkt.
