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IT-Experte Jürgen Weiss „Für Privatinvestoren sind Investitionen in Start-ups Risikokapital“

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Ist es heutzutage einfacher für Start-ups an eine Finanzierung zu gelangen als noch vor fünf Jahren?

Ja, denn Start-ups werden gehypt, es sind auch viel mehr, ein echter Trend ist entstanden. Insbesondere viele Berufseinsteiger probieren es zuerst mit einem eigenen Start-up, bevor sie eigene Berufserfahrungen machen. Eigentlich wäre es andersrum sinnvoller, aber da können wir ihnen natürlich unter die Arme greifen. Wir haben über 20 Jahre Erfahrung im Finanz- und im Technologiebereich, bringen Investoren und Gründer zusammen und beraten beide Seiten.

Bezahlt werden Sie dann auch von beiden Seiten?

Wir sind da sehr flexibel. Wir vermitteln die Start-ups an Investoren und umgekehrt und erhalten dann je nach Höhe des Investments eine Vergütung. Darüber finanzieren wir uns. Unser Unternehmen selbst verfügt auch über teils internationale Investoren, die uns den Rücken stärken. Wir haben also keinen scharfen Umsatzdruck. Unsere Investoren sind auch daran interessiert ausländische bereits etablierte Start-ups, etwa aus dem asiatischen Raum, zum Markteintritt nach Europa zu bringen.

Nennen Sie uns mal ein Beispiel.

Ein Start-up in Taiwan hat einen Prototyp eines intelligenten Motorradhelms gefertigt. Sie stehen kurz vor der Serienfertigung und wollen nicht nur in Asien, sondern auch in Europa in den Markt. Asiatische Unternehmen denken oft so, wenn es in Europa funktioniert, dann wird es auch in Asien akzeptiert. Hier suchen wir für das Start-up Distributions- und Vertriebspartner, bauen eine Community auf und machen das Produkt publik.

Gibt es Trends bei den Start-ups hin zu bestimmten Produkten oder Prozessen?

Im Industriebereich geht es vorwiegend um Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Prozessoptimierung. Man muss unterscheiden zwischen dem B2B- und dem B2C-Bereich. Ersterer ist stark prozessdominiert bei den Start-ups, der Einzug von Sensoren und smarten Services ist hier deutlich zu spüren. Im B2C-Bereich hingegen dominiert alles, was den Menschen irgendwie im Alltag unterstützt. Dort gibt es viele Produktideen, die zum Beispiel auf Augmented, Virtual und Mixed Reality basieren.

Welche Themen würden Sie einem Privatanleger empfehlen, der in Start-ups investieren möchte?

Alles rund um das Thema Künstliche Intelligenz. Im Grunde geht es darum, in etwas Revolutionäres und Neuartiges zu investieren. Als Beispiel: Der Notruf funktioniert heute nur über Stimme, also über Telefonie. Einen Notruf anhand von Echtzeitdaten zu digitalisieren anhand von smarten Devices, wäre eine attraktive Option. Dies wiederum kann man auch im Bereich Assisted Living verwenden, im Freizeit- und Sportbereich gibt es attraktive Kombinationsmöglichkeiten. Alles, was Sicherheit liefert und mir dennoch die Möglichkeit bietet, einen Notruf abzusetzen, falls ich nicht mehr bewegungsfähig sein sollte.

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