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Wandelanleihen Gutes Umfeld in Europa, herausfordernde Lage in den USA

Nathalia Barazal, CIO Convertibles bei Lombard Odier Investment Managers
Nathalia Barazal, CIO Convertibles bei Lombard Odier Investment Managers

„Es gibt eine Reihe von Faktoren, die uns für Europa positiv stimmen“, sagt Nathalia Barazal, CIO Convertibles bei Lombard Odier Investment Managers. Dazu gehöre vor allem die überraschende Stärke des Wirtschaftswachstums in der Eurozone: „Mit einem starken Geschäftsklima und einem hohen Verbrauchervertrauen, einer nachlassenden politischen Unsicherheit und der Erholung des Arbeitsmarktes über die gesamte Region hinweg. Unserer Ansicht nach hellt sich der Ausblick für die Wirtschaft in der Eurozone im Hinblick auf diese Faktoren auf.“

In der Tat wurde der jüngste Aufschwung bei Europas Vermögenswerten von Investments aus dem Inland getragen. Seit Jahresbeginn sehen wir ein gesundes Wachstum bei den Konsumausgaben in der Eurozone. Ebenso haben die Investitionen angefangen, sich zu erholen. Der Nettohandel erwies sich hingegen untypischerweise als Hemmschuh.

Politische Stabilität eröffnet Investment-Chancen in Europa

Die Wahl in Großbritannien – mit Schwebezustand im Parlament – ist ein weiterer Grund warum europäische Vermögenswerte derzeit so gut dar stehen. In Italien wird 2017 zudem nicht mehr gewählt, was politische Unsicherheiten aus dem Weg räumt.

Der französischen Präsidenten Emmanuel Macron will außerdem die Integration innerhalb der Eurozone verbessern. Das könnte zur Folge haben, dass der Konvergenztrade wiederbelebt wird, was Investoren wieder stärker hin zu Staatsanleihen von wirtschaftlich schwächeren Ländern treiben wird. Dies wird den Euro aus unserer Sicht stärken.

US-Wirtschaft nicht so stark wie erwartet

In den USA dagegen ist das Bild komplexer. Nachdem sich die Mehrheit der entwickelten Volkswirtschaften fast ein Jahrzehnt an der Schwelle zur Deflation befanden, ließ der breite Konsens über den kommenden wirtschaftlichen Aufschwung durch die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten die lang erhoffte Inflation erwarten.

Die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) hielt zu Jahresbeginn drei Zinserhöhungen in 2017 für realistisch und der Markt stimmte zu. Um die Erwartungen zum Inflationsanstieg und zur Zinserhöhung zu berücksichtigen, stiegen die Anleiherenditen stetig.

Die Gewissheit einer besseren Wirtschaftslage verflog jedoch zugig, als der Anleihemarkt der Fed-Schätzung zu widersprechen. Deflationsbefürworter argumentierten, dass die Kerninflation ihren Höhepunkt in diesem Zyklus bereits erreicht habe. Sie sahen Indizien für eine sich verlangsamende Inflation.

Vertrauen in US-Unternehmen aber weiterhin hoch

Wir sind der Meinung, dass sich die Trendwachstumsrate der amerikanischen Wirtschaft verlangsamt anstatt sich zu beschleunigen. Diese skeptische Meinung zur US-Wirtschaft gewann in den vergangenen Wochen durch eine Reihe von gedämpften Wirtschaftsdaten – unter anderem eine abgeschwächte Inflation und verschlechterte Einzelhandelsumsätze – an Unterstützung.

Wir betrachten diesen jüngsten Umschwung bei der US-Wirtschaft mit etwas Vorsicht. Besonders vor dem Hintergrund eines noch immer starken US-Arbeitsmarktes und einem hohen Maß an Vertrauen unter den amerikanischen Unternehmen und Verbrauchern. Im „LO Funds Convertible Bond“, der ein globales Anlagemodell mit einem Volumen von rund 4,6 Milliarden Euro verfolgt, spielen Unternehmen aus den USA mit 22 Prozent der Anlagen zwar die größte Rolle. Im Vergleich zu den globalen Aktien- und Unternehmensanleiheindizes haben sie aber ein deutlich niedrigeres Gewicht.

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