Am 11. März 2024 hat Ethereum die wichtige 4.000-US-Dollar-Marke geknackt. Damit war der Kurs der zweitwichtigsten Kryptowährung nur noch knapp 19 Prozent von seinem Allzeithoch in Höhe von 4.891 US-Dollar entfernt.
Doch wie geht es dieses Jahr mit dem Kurs weiter?
Kurz gesagt: Experten gehen von einem starken Jahr für Ethereum aus.
Drei Gründe, warum der Ethereumkurs in diesem Jahr weiter steigen könnte:
- Der Bitcoin-Kurs steigt aktuell stark an und zieht die Kurse der meisten Kryptowährungen, unter anderem Ethereum, mit nach oben.
- Am 13. März findet im Ethereum-Ökosystem das sogenannte Dencun-Upgrade statt.
- Wenn die beantragten Ethereum-Spot-ETFs von der SEC genehmigt werden, könnte es zu Kurssteigerungen kommen.
1. Grund: Der Bitcoin steigt und zieht die Kurse der meisten Kryptowährungen mit nach oben
Ein wichtiger Grund für den Kursanstieg von Ethereum sind die hohen Kurssteigerungen beim Bitcoin. In der Vergangenheit war es in der Regel so, dass die Kurse viele Kryptowährungen gestiegen sind, wenn sich der Bitcoin-Kurs stark nach oben bewegte.
Anfang März hat der Bitcoin-Kurs sein Allzeithoch in Höhe von 69.000 US-Dollar geknackt. Am 12. März steht der Kurs der größten Kryptowährung bei knapp 72.000 US-Dollar. Im Vergleich zum Bitcoin ist Ethereum laut Daten von Coingecko im vergangenen Monat (Stand: 12. März mittags) sogar stärker angestiegen als der Bitcoin, nämlich um 58,5 Prozent im Vergleich zu knapp 49,1 Prozent beim Bitcoin.
Die Einführung von elf Bitcoin-Spot-ETFs am 10. Januar 2024 und die damit verbundenen hohen Käufe der institutionellen Investoren sorgen aktuell für einen Nachfrageschock am Markt und damit für hohe Bitcoinkurse.
Bitcoin-Spot-ETFs erhalten Rekordzuflüsse von 10 Milliarden US-Dollar
Die Bitcoin-Käufe der institutionellen Investoren haben laut Angaben von Farside Investors zum 11. März, also knapp zwei Monate nach den ETF-Starts, mittlerweile netto die 10-Milliarden-US-Dollar-Marke geknackt. Mehr Informationen zu den genauen Zuflüsse in die einzelnen ETFs von Blackrock und Co, findest du hier. Solche hohen Zuflüsse sind innerhalb dieses kurzen Zeitraums bei neuen ETFs laut Experten sehr selten.
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2. Grund: Das Dencun-Upgrade im Ethereum-Ökosystem
Das Dencun-Upgrade ist aus Expertensicht ein wichtiger Teilschritt, um Ethereum besser skalieren zu können und die Transaktionskosten zu senken; beides immer mal wieder Kritikpunkte an der Blockchain.
Was das Upgrade bewirken soll, hat Krypto- und Web3-Experte Maximilian Vargas in seinem Newsletter „Blockstories“ zusammengefasst: Neben einigen Netzwerkverbesserungen soll das Upgrade die Transaktionskosten für Layer-2s wie Optimism und Arbtirum um ein Vielfaches senken. Diese sogenannten Layer-2s oder auch Rollups helfen dem Ethereum-Netzwerk Transaktionen schneller und günstiger zu verarbeiten.
Mittlerweile verarbeiten diese Rollups 90 Prozent aller Transaktionen. Aktuell sind deren Transaktionskosten allerdings im Vergleich zu anderen Blockchains wie Solana noch sehr teuer. Durch das neue Update sollen die Transaktionen dort bis zu 50-mal günstiger werden. Für Ethereum selbst bedeutet das Update daher erstmals geringere Umsätze, schreibt Vargas weiter. Diese niedrigeren Gebühren könnten aus Sicht des Kryptoexperten langfristig die Nachfrage ankurbeln.
3. Grund: Mögliche Genehmigung von Ethereum-Spot-ETFs von der SEC
Die Bitcoin-Spot-ETFs gibt es mittlerweile seit knapp einem Monat. Auch für Ethereum haben mittlerweile einige Fondsgesellschaften Anträge für Spot-ETFs bei der SEC eingereicht. Anfang März hat die US-amerikanische Behörde den Antrag von Blackrock erstmals verschoben. Das hat die SEC aber auch bei den Bitcoin-ETFs einige Male gemacht.
Manche Experten gehen davon aus, dass der 23. Mai die finale Deadline für die SEC-Genehmigung sein könnte. Ganz sicher ist dies aber nicht. Hinzu kommt noch, dass aktuell bei Ethereum in den USA noch Unklarheit darüber herrscht, ob die SEC Ethereum als Wertpapier ansieht oder nicht.
Wie realistisch sind Ethereum-Spot-ETFs und wie wird der Kurs bei der Genehmigung reagieren?
Wie wahrscheinlich es ist, dass die Ethereum-Spot-ETFs kommen, darin sind sich die Experten uneinig.
„Dieses Szenario ist realistisch, denn mehrere Emittenten haben bereits Anträge für einen Ethereum-ETF eingereicht“, erklärt James Butterfill, Head of Research bei Coinshares. Und „der Markt hat uns bereits einen Hinweis auf die potenziellen Auswirkungen auf den Ethereum-Kurs gegeben, da er als Reaktion auf die Nachricht über die Zulassung des Bitcoin-ETFs (an dem Tag selbst) stärker gestiegen ist als der Bitcoin selbst“, erklärt Butterfill.
Dies deutet aus der Sicht des Experten auf eine wachsende Vorfreude hin, ähnlich wie die Bitcoin-Kurse vor der Genehmigung der ETFs durch die SEC gestiegen sind.
Eric Balchunas, ETF-Analyst bei Bloomberg, ist da skeptischer. Gegenüber „Cointelegraph“ sagte er am 11. März, „dass es mehr als nur ein paar Gründe gebe, warum er die Chancen auf eine Zulassung des Ether-ETFs auf nur noch 35 Prozent herabgestuft habe“. Vor allem die Tatsache, dass die SEC 73 Tage vor Ablauf der Frist weder Kontakt zu den Emittenten aufgenommen noch Kommentare abgegeben hat, ist aus Balchunas Sicht „kein gutes Zeichen".
Andere Experten denken, dass dies keine Überraschung ist, da durch den Bitcoin-Spot-ETF schon viel Vorarbeit geleistet wurde. Außerdem spricht auch Blackrocks Quote bei ETFs bisher mit 576 erfolgreichen von insgesamt 577 Anträgen für eine Genehmigung, schreibt Vargas in seinem Newsletter.
Es bleibt also spannend.
Unabhängig davon, ob die Ethereum-Spot-ETFs letztlich kommen oder nicht, wird 2024 ein wichtiges Jahr für Ethereum sein, um seine Skalierungs-Roadmap zu verwirklichen, erklärt Butterfill. „Während viele dem Ansatz von Ethereum skeptisch gegenüberstehen, bis sich diese Implementierung bewährt hat und der Markt die Implikationen verdaut hat“, ist Butterfill von Coinshares der Meinung, dass „die erfolgreiche Implementierung zu einer starken Rückkehr des Netzwerks im Vergleich zu Konkurrenten wie Solana in der zweiten Jahreshälfte führen wird“.