Notenbanken auf dem Prüfstand „Die Kerninflation wird 2018 steigen“
Vor diesem Hintergrund wäre es nicht überraschend, wenn sich die Forward Guidance der EZB auf ihrem Treffen am 14. Dezember so weiterentwickelt, dass die Fortführung der Wertpapierkäufe nicht mehr mit der Inflation verknüpft wird. Diese Entwicklung würde drei Schlüsselelemente berücksichtigen:
- das Tempo der Wertpapierkäufe,
- den Zeitpunkt, zu dem die Wertpapierkäufe enden,
- den Spielraum für Flexibilität angesichts der Forderungen nach einem angekündigten Ende der Anleihekäufe, wohingegen EZB-Präsident Mario Draghi die volle Flexibilität erhalten möchte.
Wir sind der Ansicht, dass sich die Forward Guidance der Zentralbank weiterentwickeln muss, um den Erwartungen eines anhaltend niedrigen Renditeniveaus entgegenzutreten. Wir glauben auch, dass die EZB die Erwartungen hinsichtlich der Geschwindigkeit zukünftiger Zinserhöhungen managen muss, da dieser Faktor in Zukunft eine zunehmende Aufmerksamkeit des Marktes erfahren wird.
Ausblick 2018 – drei Zinserhöhungen der Fed immer wahrscheinlicher
Die Nachfrage der Investoren nach festverzinslichen Anlagen bleibt sehr hoch, wie die Nettomittelzuflüsse in die Anlageklasse zeigen. Vor diesem Hintergrund erwarten wir also keine Engpässe. Darüber hinaus lassen die sportliche Bewertung von US-Aktien vermuten, dass es keine ausgeprägte Verschiebung von Rentenpapieren zu Aktien geben wird.
Gleichzeitig verändert sich die Dynamik der Zentralbanken und wird dadurch immer schwieriger zu navigieren. Daher ist es für Anleger sehr wichtig, das Gesamtbild im Auge zu behalten. Angesichts der anhaltenden Divergenz zwischen den Geldpolitiken der Zentralbanken gibt es immer noch Spielraum für eine Neubewertung der Zinserhöhungen der Fed. Für 2018 erwarten wir mindestens drei Steigerungen, während der Markt diesen drei Zinsschritten nur eine 60-prozentige Wahrscheinlichkeit einräumt.