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Aktualisiert am 16.05.2018 - 17:06 UhrLesedauer: 3 Minuten
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Risikomanagement Unterschätzen Anleger die Auswirkungen des Brexit?

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EZB-Politik und Konjunktur treten vor politische Risiken

Die Wahl von Emmanuel Macron zum französischen Präsidenten und die Wiederwahl von Angela Merkel als Bundeskanzlerin, beide Verfechter einer weiteren Integration Europas, deuten auf eine stabile politische Führung der EU hin.

Daher dürfte die Politik zumindest im laufenden Jahr in den Hintergrund rücken, während sich die Märkte stärker auf den geldpolitischen Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie auf die gesamtwirtschaftliche Lage konzentrieren.

Der Wachstumstrend in Europa ist generell vielversprechend, auch wenn es Gründe zur Vorsicht gibt.  Einige Regionen entwickeln sich schwächer als andere, und die Inflation in der gesamten Eurozone liegt nach wie vor deutlich unter dem Zielwert der EZB von 2 Prozent, wodurch die lockere Geldpolitik der EZB weiterhin gerechtfertigt bleibt. Wir rechnen damit, dass die EZB ihr quantitatives Lockerungsprogramm (QE) etwas über den bis September gesteckten Zeitrahmen hinaus verlängern wird.

Ebenso rechnen wir erst deutlich nach dem Abschluss des QE mit einer Zinsanhebung der EZB. Erst ab den Jahren 2020 bis 2021 ist damit zu rechnen, dass die Zinssätze in der Eurozone allmählich wieder steigen.

Andererseits erwarten wir innerhalb der EZB in den nächsten 18 Monaten personelle Wechsel. Die Amtszeit von Mario Draghi als EZB-Präsident endet im Oktober 2019 und im Laufe des nächsten Jahres wird auch mit dem Rücktritt weiterer Mitglieder des EZB-Rats gerechnet.

Ausblick für Anleger

Berücksichtigt man all diese Überlegungen, dürften sich Anleihen in Europa im Jahresverlauf vermutlich innerhalb einer engen Bandbreite bewegen. Die Renditen könnten leicht über das jetzige Niveau steigen, doch wir rechnen nicht mit einem deutlichen Anstieg ohne eine stärkere Rückkehr der Inflation nicht nur in Europa, sondern auch im Rest der Welt.

Wir erkennen jedoch vereinzelt mögliche Chancen in bestimmten europäischen Währungen, insbesondere der norwegischen und der schwedischen Krone, die jüngst einen relativ starken Abverkauf erlebten.

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Hinweis: Diese Mitteilung des Unternehmens richtet sich ausschließlich an professionelle Investoren. Sie wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.
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