Christin Jahns
25.03.2024

iShares-Manager im Interview „Es ist wichtig, in Megatrends wie Clean Energy langfristig zu investieren“

David Wenicker
David Wenicker: „Ein riesiger Trend sind ETF-Sparpläne. Hier stehen wir trotz der bereits stattgefundenen Entwicklungen immer noch am Anfang. Das heißt, da steckt noch ein riesiges Wachstumspotenzial drin.“
© Blackrock

DAS INVESTMENT Academy: Herr Wenicker, Sie sind Leiter iShares und Wealth für Deutschland bei Blackrock. Wie sind Sie zum Thema Finanzen gekommen?

David Wenicker: Ich erinnere mich noch, dass ich früher nach der Schule immer das Börsenfernsehen angemacht habe und unheimlich fasziniert war von der Frankfurter Wertpapierbörse. Damals war auf dem Handelsparkett noch ein bisschen mehr los und es hat einfach Klick gemacht.

Während meines VWL-Studiums in Mannheim habe ich bei der Deutschen Bank im Bereich Derivate mein erstes großes Praktikum gemacht. Damals war die Uni noch ein bisschen flexibler. Da konnte man auch mal ein Urlaubssemester einlegen. Das habe ich auch gemacht, um für ein Praktikum nach London zu gehen. So kam ich immer mehr in die Branche und bin nach dem Studium Analyst bei Morgan Stanley geworden. Das war 2008, kurz vor der Pleite von Lehman Brothers. Da war ich direkt mittendrin im Geschehen.

Welche wichtigen Entwicklungen im ETF-Bereich sollten Anleger aus ihrer Sicht im Blick haben?

Wenicker: Eine interessante Entwicklung haben wir im Bereich der Anleihen-ETFs beobachtet. Die waren im vergangenen Jahr so gefragt wie noch nie. Das liegt einerseits an den historisch hohen Zinsen. Andererseits sehen wir, dass viele Anleger angesichts der ungewissen Marktlage verstärkt auf Staats- und Unternehmensanleihen guter Bonität zurückgreifen.

Da die Zinsen, selbst wenn sie dieses Jahr etwas sinken, im Vergleich der vergangenen zehn bis 15 Jahre immer noch relativ hoch bleiben werden, erwarten wir, dass Anleihe-ETFs auch zukünftig gerne gekauft werden.

 

iBonds: die intuitive Anleihe-Lösung

Insgesamt betrachtet haben sich Anleihe-ETFs als Anlageinstrument auf jeden Fall etabliert – und das nicht nur bei institutionellen Anlegern wie Pensionsfonds oder Vermögensverwaltern, sondern zunehmend auch bei Privatanlegern. Sie alle erkennen die Vorteile von ETFs im Anleihensegment: die Handelbarkeit wie bei einer Aktie, die hohe Liquidität, sehr geringe Mindestanlagesummen und eine breite Streuung über viele hunderte Anleihen in einem Produkt.

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Aus diesem Grund haben wir mit den iBonds im vergangenen Jahr eine Innovation auf den Markt gebracht und damit einen Nerv getroffen. Denn bei den iBonds handelt es sich um Anleihe-ETFs, die mit einem Laufzeitende ausgestattet sind. Dadurch verhält sich die Preisentwicklung am Sekundärmarkt so wie bei klassischen Anleihen auch. Das macht das Investieren noch verständlicher und intuitiver und senkt somit die Hürden für Privatanleger.

Haben Sie vor, das Angebot an iBonds weiter auszubauen?

Wenicker: Aktuell haben wir sowohl auf der Euro- als auch auf der US-Dollar-Seite ein gutes Angebot. Dennoch ist angesichts der Nachfrage davon auszugehen, dass die Produktfamilie in Zukunft weiter wachsen wird. Wir orientieren uns da am Interesse der Kunden – und die haben erfahrungsgemäß gerne eine große Auswahl über verschiedenen Segmente und Laufzeiten.

Das ist ja auch der Charme an der Granularität unseres ETF-Angebots, gerade bei Anleihe-ETFs, dass man jede Idee und jede Meinung, die man hat, spielen kann.

Wenn die unterschiedlichsten Segmente und mittlerweile auch Laufzeiten angeboten werden, kann sich jeder Anleger wie in einem Supermarkt bedienen und seine persönliche Sicht auf die Märkte umsetzen.

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