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Aktualisiert am 09.01.2019 - 08:59 Uhrin Ausblick der Fondsindustrie auf das Jahr 2019Lesedauer: 4 Minuten

Fonds-Vertrieb 2019 „Die Aktien europäischer Banken stechen negativ hervor“

Vertriebsmann Philipp Graf von Königsmarck, LGIM: „Die Qualität der Daten hat sich deutlich verbessert“
Vertriebsmann Philipp Graf von Königsmarck, LGIM: „Die Qualität der Daten hat sich deutlich verbessert“ | Foto: LGIM

Welche Fondskategorien stehen bei Ihnen im kommenden Jahr vertrieblich vorn?

Philipp Graf von Königsmarck: Unser Fokus liegt auf unseren neuen Core ETFs, die ab dem neuen Jahr in Deutschland erhältlich sein werden. Mit ihnen haben wir das Investieren in ETFs neu definiert, denn unsere Kunden erhalten einen dreifachen Mehrwert. Erstens vermeiden sie Handelsverluste, die bei anderen ETFs entstehen, die meistens am gleichen Tag handeln. Zweitens investieren sie verantwortungsvoll, denn es werden Unternehmen ausgeschlossen, die Minimum-Standards in globalen Geschäftspraktiken nicht erfüllen und drittens tun sie etwas Gutes. Denn wir nutzen die Stimmrechte aus den Aktien und setzen uns im Auftrag der Anleger für eine nachhaltige Unternehmensstrategie ein.

Welche einzelnen Fonds oder Fondsgruppen stehen außerdem im Fokus?

von Königsmarck: Ein weiterer Fokus liegt auf unseren thematischen ETFs, mit denen wir uns deutlich vom Wettbewerb differenzieren können. Wir sind Pioniere in diesem Bereich. So haben wir mit dem Robotik/Automatisierung/Künstliche Intelligenz ETF (ISIN: DE000A12GJD2) bereits gut vierjährigen Trackrecord. Auf der aktiven Seite sind die Global-High-Yield- und Emerging-Market-Debt-Short-Duration-Fonds besonders hervorzuheben.

>>> Lesen Sie hier im Überblick, was sich andere Fondsgesellschaften fürs neue Jahr vorgenommen haben

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Außerdem hätte ich gerne einen antizyklischen Tipp.

von Königsmarck: Die meisten Anlageklassen haben sich in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelt, dank eines ordentlichen Wachstums und der unterstützenden Geldpolitik. Entsprechend gibt es nur wenige Bereiche, die deutlich hinter dieser positiven Entwicklung zurückgeblieben sind. Die Aktien europäischer Banken stechen negativ hervor. Sollte es einen Kompromiss mit Italien geben und das Wachstum derart steigen, dass die EZB die Zinsen erhöhen kann, wären die Bewertungen von Banken sehr günstig.

Außerdem war Gold in dieser Phase der Makrostabilität ein bemerkenswerter Underperformer. Wenn die Handelskonflikte und die Steuervergünstigungen von US-Präsident Trump schließlich zu Inflation führen, könnte er Goldkurs künftig deutlich steigen. Eine Möglichkeit, an der Goldentwicklung zu partizipieren, ist unser Gold Mining ETF (ISIN DE000A0Q8NC8).

Das Thema Nachhaltigkeit, also ESG, hat ja nun schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel und wird immer wieder mal hervorgeholt. Was ist dieses Mal anders?

von Königsmarck: Wir glauben, dass das Thema in der sich aktuell entwickelnden Form nicht nur bleiben, sondern voraussichtlich sogar noch an Momentum gewinnen wird. Drei Faktoren sprechen dafür: Erstens ändern sich Bewusstsein und Wahrnehmung nachhaltiger Investments. ESG-Probleme werden zunehmend als direkt relevant für Stabilität, Erfolg und Gewinn von Unternehmen betrachtet. Zweitens treiben Regulierungsbehörden und politische Entscheidungsträger – von der Europäischen Kommission bis zu Zentralbanken und nationalen Regierungen – neue Maßnahmen zur Anhebung der ESG-Standards voran, insbesondere im Hinblick auf Offenlegung und Berichterstattung. Drittens verlangen die Kunden nachhaltigere Produkte und Dienstleistungen und prüfen die Auswirkungen ihrer Investitionen. Rasche Verbesserungen von ESG-Datenerhebungen und -Analysen ermöglichen Anlegern außerdem mittlerweile eine quantitative Einschätzung. Hinzu kommt, dass sich die Qualität der Daten deutlich verbessert hat.

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