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in Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 4 Minuten

Bitcoin, Ether & Co. Ein Ausblick für nachhaltige Kryptowährungen

Bitriver, eines der größten russischen Kryptowährungs-Mining-Unternehmen
Bitriver, eines der größten russischen Kryptowährungs-Mining-Unternehmen: Nach Schätzungen des Digiconomist entspricht der Verbrauch von Bitcoin und Ether an Terawattstunden Strom jährlich der Produktionsmenge aller französischen Atomkraftwerke. | Foto: imago images / Itar-Tass

Der Bitcoin stand kürzlich wegen seines hohen Stromverbrauchs kurz vor einem Verbot in der EU. Das Verbot wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht kommen, aber die Diskussion um Kryptowährungen, die mit dem energiehungrigen Proof-of-Work arbeiten, wird bleiben. Dabei arbeiten heute schon die wenigsten der Top-50-Kryptowährungen mit diesem Konsensmechanismus.

Von den 50 Kryptowährungen mit der höchsten Marktkapitalisierung handelt es sich bei 33 um native Coins mit eigener Blockhain. Sieben davon arbeiten mit dem energiehungrigen Proof-of-Work-Verfahren (POW), 21 nutzen Proof-of-Stake-Ansätze (POS), fünf verwenden andere Mechanismen. Dazu kommen 15 Währungen, die als ERC20-Token auf der Ethereum-Blockchain aufbauen und so mittelbar auch den POW nutzen.

Unter den Top-10 nutzen nur zwei Proof-of-Work. Dabei handelt es sich aber um Bitcoin und Ether, die beiden größten Währungen, die zusammen für rund zwei Drittel der gesamten Marktkapitalisierung stehen.

Diskussion um Energieverbrauch bleibt

Derzeit arbeitet die EU an der Regulierung des Kryptobereichs, mit der „Markets in Crypto-Assets Regulation“ oder kurz Mica. Neben vielen anderen Themen wurde im zuständigen Ausschuss auch ein Entwurf diskutiert, der ein Quasi-Verbot von Kryptowährungen, deren Konsensmechanismus auf dem Proof-of-Work basiert, bedeutet hätte.

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In der entscheidenden Abstimmung wurde der Passus herausgenommen. Aber die Diskussion über den Energieverbrauch bleibt. Denn laut dem Bitcoin Energy Consumption Index von Digiconomist verbraucht Bitcoin auf Jahresbasis rund 204,5 Terawattstunden Strom. Ether dagegen verbraucht nach dem Ethereum Energy Consumption Index von Digiconomist nur rund 112,14 Terawattstunden.

Der Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index schätzt den annualisierten Verbrauch auf zwischen 52,84 und 339,09 Terawattstunden, am wahrscheinlichsten um die 137,67 Terawattstunden. Zum Vergleich: Die Digiconomist-Werte entsprechen ungefähr der Produktionsmenge aller französischen Atomkraftwerke, der Bruttostromverbrauch in Deutschland lag 2021 bei 565 Terawattstunden. Auch wenn die Schätzung der Stromverbräuche schwierig und ungenau ist, wird doch klar, dass sehr viel Energie in die Kryptowährungen geht.

Konsensmechanismen

Das liegt an der Ausgestaltung der Konsensmechanismen, die in dezentralen Blockchain-Netzwerken die Transaktionen, also etwa die Übertragung von Krypto-Währungseinheiten zwischen den Teilnehmern, verifizieren. Ausgeführt werden diese Mechanismen von Minern, die dafür eine Belohnung in der jeweiligen Blockchain-Währung erhalten.

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