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Chancen von Fixed Income Rentenmärkte normalisieren sich

Amundi-Experten (von l.): Eric Briard, Mauro Ratto und Kenneth J. Taubes

Die „normale“ Beziehung zwischen starkem Wachstum, höheren Inflationserwartungen und höheren Zinsen scheint wiederhergestellt zu sein. Diese neue Phase zeigt eine Normalisierung der Rahmenbedingungen an den Rentenmärkten, an denen die Fundamentaldaten ihre Schlüsselrolle wiedererlangen werden. Der Übergang war holprig: In weniger als sechs Monaten sind die Renditen der 10-jährigen US-Anleihen von 2 Prozent auf 2,9 Prozent gestiegen und die Renditen der deutschen 10-jährigen Bundesanleihen haben sich seit Dezember verdoppelt.

Ein solches Umfeld erfordert einen aktiven Fixed-Income-Ansatz: aktives Durationsmanagement (kurz bei steigenden Zinsen, aber neutral/long, wenn sich die Konjunktur verlangsamt), aktives Währungsmanagement (da die Politik der Zentralbanken nicht vollständig synchronisiert ist) und aktive Titelselektion bei Unternehmensanleihen (insgesamt recht eng), um die richtige Balance zwischen Risiko und Ertrag zu finden.

Dies legt nahe, auch Möglichkeiten der Streuung zu stärken, um sich gegen Inflationsrisiken abzusichern (inflationsindexierte Anleihen) und an einem stärkeren Wirtschaftswachstum zu partizipieren (Wandelanleihen). Die Dynamik beim US-Dollar ist schwach, doch höhere US-Realzinsen werden Kapital anziehen und den Trend der letzten Zeit umkehren.

Staatsanleihen Industrieländer

Die Staatsanleihen der Kernmärkte stellen sich auf eine höhere Inflation und restriktivere Zentralbanken ein. Anleger sollten in allen Kernmärkten bei einer kurzen Duration bleiben (Eurozone, USA, UK, Japan). In den USA sind 3 Prozent eine psychologische Schwelle für die Zehnjahresrenditen der Staatsanleihen, die unserer Meinung nach kurzfristig einem Test unterzogen wird. 3,5 Prozent wären ein Niveau, bei dem man erwägen sollte, auf neutrale Duration umzustellen. Der Druck auf die Zinsen wird 2018 hoch bleiben. Der Markt wird eine Nettoausgabe in gewaltigem Umfang absorbieren müssen, wobei höhere Defizite durch eine expansive Fiskalpolitik geschürt werden, die nach einer langen Phase des Aufschwungs kommt. In der Eurozone kam es seit Jahresbeginn zu einer Spread-Einengung bei Staatsanleihen, da die Ratings einiger Länder hochgestuft wurden und die Konjunktur weiterhin stark ist. Was Anleihen von Peripheriestaaten und insbesondere Italien angeht, bleiben wir verhalten optimistisch, doch die Chancen haben sich verringert.

Unternehmensanleihen Industrieländer

Der Credit-Markt hat sich in dieser Phase als vergleichsweise stabil erwiesen – angesichts starker Fundamentaldaten und technischer Unterstützung durch das Ankaufprogramm der Europäischen Zentralbank sowie starker Nachfrage in der Eurozone. Wir erwarten, dass Carry-Trades weiterhin gut gestützt werden, wenn auch weniger als in den letzten zwölf Monaten. In der EU bevorzugen wir nachrangige Anleihen (Finanz- und Nicht-Finanzsektor).

Der Hochzinsmarkt bietet immer noch moderate Chancen: Das starke Wachstum ist ein unterstützender Faktor, doch die Fremdkapitalaufnahme ist insbesondere in den USA hoch, in Europa dagegen weniger. Nach unserer Analyse ist ein Drittel der hochverzinslichen US-Unternehmensanleihen in einer schwierigen Situation und könnte im Falle weiterer Risikoaversionen gefährdet sein. Der sekundäre Euro-Hochzinsmarkt wird durch ein begrenztes Nettoangebot unterstützt, da der Loan-Markt zurzeit für Emittenten attraktiver ist. Die größte Bedrohung für den Markt liegt in dauerhaft hoher Volatilität bei Aktien. Um sich darauf einzustellen, sollten Anleger sich auf Wertpapiere mit hoher Liquidität/Qualität konzentrieren.

Anleihen Schwellenländer

Emerging-Markets-Anleihen hielten sich während der Verkaufswelle auf dem Anleihemarkt gut, wobei Anleihen mit einem hohen Beta am meisten zu leiden hatten, insbesondere in Lateinamerika. Die Marktbewertungen sind immer noch angespannt, doch die Fundamentaldaten bleiben stark. Auslöser für eine deutliche Umkehrung der Mittelflüsse könnten ein starker US-Dollar oder aggressiv in Richtung der 3,5-Prozent-Marke steigende Renditen bei 10-jährigen US-Staatsanleihen sein. Diese Rahmenbedingungen sind nicht Teil unseres Basisszenarios. Wir sind immer noch überzeugt, dass die Renditen auf EM-Anleihen in Hartwährung dieses Jahr bei 4 bis 5 Prozent liegen können und dass EMD-Lokalwährungen hohe einstellige Renditen verbuchen können.

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