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Nachhaltigkeit in der Assekuranz 3 von 4 Versicherern gegen Taxonomie-Plan

Kühlturm eines Atomkraftwerks bei Sonnenaufgang
Kühlturm eines Atomkraftwerks bei Sonnenaufgang: Dass laut EU-Taxonomie zukünftig auch Atomkraft und Erdgas als nachhaltig gelten könnten, stößt bei den meisten Versicherern in Deutschland auf heftige Kritik. | Foto: distelAPPArath / Pixabay

Das German Sustainability Network (GSN) ist im vorigen Sommer mit dem Ziel angetreten, Deutschlands Finanzdienstleister beim Thema Nachhaltigkeit zu unterstützen. Ab sofort führt das GSN auch eine regelmäßige Branchenumfrage durch. Sie soll zeigen, ob die Versicherer ihren medial verkündeten Nachhaltigkeitszielen auch näherkommen. An der ersten Studie zum „Status quo: Nachhaltigkeit in der Versicherungsbranche“ haben insgesamt 32 Unternehmen teilgenommen.

1. Alle Stufen der Wertschöpfung

Damit die Ergebnisse zukünftig miteinander vergleichbar sind, gibt es einen festen Fragenkatalog zu folgenden fünf Themenblöcken: Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungskette, Personelle Ressourcen, Ganzheitliche Transformation, Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor, Regulatorische Anforderungen. Die Antworten der ersten Befragung zeigen, dass sich Nachhaltigkeit auf alle Bereiche und Abläufe entlang der Wertschöpfungskette auswirkt.

Die einzelnen Wertschöpfungsaktivitäten sind in unterschiedlichem Ausmaß von Nachhaltigkeit betroffen. Wie viel ist in dem jeweiligen Funktionsbereich – auf einer Skala von 10 (sehr viel) bis 1 (sehr wenig) – in Ihrem Haus zu tun? >>Vergrößern! Grafik: V.E.R.S. Leipzig GmbH

Denn bei jeder der zehn abgefragten Aktivitäten sieht jeweils mindestens die Hälfte der Befragten Handlungsbedarf. Am meisten zu tun sei demnach bei der Kapitalanlage, wo knapp 80 Prozent großen Handlungsbedarf sehen. Es folgen die drei Unternehmensbereiche Produktentwicklung, Vertrieb und Risikomanagement mit jeweils mindestens 60 Prozent. Etwas weniger Handlungsdruck herrsche dagegen bei den zwei Themen Human Resources und Compliance.

2. Ganzheitliche Transformation

Mit Blick auf den Transformationsfortschritt wird deutlich, dass dieser von den befragten Unternehmen sehr unterschiedlich eingeschätzt wird. Die Mehrheit der Unternehmen gab an, die ganzheitliche Transformation noch zu weniger als der Hälfte abgeschlossen zu haben. Demgegenüber sind 20 Prozent der Meinung, Nachhaltigkeit bereits zu 61 bis 70 Prozent umgesetzt zu haben. Aber ebenso viele Unternehmen sehen noch Nachholbedarf beim Fortschritt.

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Was sind auf einer Skala von – sehr groß bis sehr klein – die Engpässe in Ihrem Unternehmen? >>Vergrößern! Grafik: V.E.R.S. Leipzig GmbH

3. Wenig Personal für Nachhaltigkeit

Betrachtet man die für Nachhaltigkeit aufgewendeten Ressourcen fällt auf, dass in vier der befragten Unternehmen keine einzige Person im Schwerpunkt mit dem Thema Nachhaltigkeit betraut ist. Der Durchschnitt über alle befragten Unternehmen liegt bei 3,2 Personen. Gleichzeitig gaben 62 Prozent der Befragten an, ihre personellen Ressourcen ausbauen zu wollen. Bei einem Viertel der Unternehmen ist dies jedoch nicht vorgesehen.

>>Vergrößern! Grafik: V.E.R.S. Leipzig GmbH
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