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Effizienzhaus 55 und 40 Regierung stoppt KFW-Förderung: Das sagt die Immobilienbranche

Ein Standort der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Frankfurt am Main
Ein Standort der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Frankfurt am Main: „Wer um die 400.000 Wohnungen pro Jahr errichten möchte, und sich den Klimaschutz als oberstes Gebot auf die Fahne schreibt, kann nicht von jetzt auf gleich eines der wichtigsten Förderinstrumente einstellen“, empört sich George Salden, Geschäftsführer der Capital Bay Group. | Foto: Imago Images / Jan Huebner

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) hat einen sofort geltenden Antrags- und Zusage-Stopp für die Programme Effizienzhaus 55 und Effizienzhaus 40 sowie das Programm für Energetische Sanierung ausgerufen. Die Immobilienbranche zeigt sich von dem Verhalten überrascht – und enttäuscht.

Arnaud Ahlborn, Geschäftsführer der Industria Wohnen

„Das sofortige Aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude kommt für uns völlig überraschend. Die Neubauförderung des KFW-Effizienzhauses 55 und 40 sowie das Programm für Energetische Sanierung, die nun bis auf Weiteres gestoppt sind, waren lange Zeit feste Bestandteile vieler unserer Kalkulationen. Weil das Programm Effizienzhaus 55 ohnehin zum Monatsende ausgelaufen wäre, hätte man die vom Wirtschaftsministerium beklagte Antragsflut voraussehen können. Wir brauchen von der Politik Verlässlichkeit, um nachhaltig wirtschaften und unseren Beitrag zum klimaschonenden Wohnungsbau leisten zu können.“


Marcus Bender, Geschäftsführer von Core Solutions

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„Völlig zurecht versetzt die plötzliche Vollbremsung bei der Bundesförderung für effiziente Gebäude die Immobilienbranche in Aufregung. Welche Folgen das für die verschiedenen Geschäftsmodelle hat, wird sich erst nach und nach herauskristallisieren. Wir als Anbieter für Immobilienleasing etwa bauen in unsere Refinanzierungen von Neubauprojekten KfW-55- oder KfW-40-Fördergelder ein. Nun fällt ein wichtiger Hebel weg, die Finanzierungskosten in diesem Segment zu senken.“

Carsten Demmler, Geschäftsführer von HIH Invest Real Estate

„Mit dem doch recht abrupten Antrags- und Zusagestopp der Bundesförderung ist leider eine große Unsicherheit und Unklarheit entstanden. Wir können im Moment noch nicht abschließend einschätzen, welche unserer bereits gestellten Anträge auf Förderung noch zum Zuge kommen. Hier bedarf es kurzfristig verbindlicher Zu- und Aussagen, wie die aktuelle Abwicklung der Anträge erfolgt und zukünftige Förderprogramme im Detail aussehen.

Die potentielle Ausrichtung der zukünftigen Förderung auf den CO2-Ausstoß kann ein richtiger Ansatz sein, aber auch hier liegt der Teufel wie so oft im Detail: Ob dies das gleiche Potenzial zur Erfolgsstory wie die bisherigen Förderprogramme hat, wird sich zeigen, wenn die konkrete Ausgestaltung feststeht."

 

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