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Rohstoff-Boom Preisanstieg als Aufschwungs-Killer?

Von in Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 3 Minuten
Photovoltaikfeld in Wertingen, Bayern
Photovoltaikfeld in Wertingen, Bayern: Metalle wie Kupfer, Lithium, Nickel und Kobalt sind für den Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft unerlässlich | Foto: IMAGO / Action Pictures

Steigende Mobilität, eine anziehende Konjunktur und immense Infrastrukturausgaben: Das Abflachen der Pandemie treibt die Rohstoffpreise in die Höhe. An der Nymex wird Rohöl inzwischen wieder bei knapp 65 US-Dollar pro Tonne gehandelt ein Anstieg von rund 30 Prozent seit Jahresbeginn. Bei Agrarrohstoffen oder Industriemetallen sieht es ähnlich aus. An nahezu allen Märkten sind die Preise seit Jahresbeginn im zweistelligen Prozentbereich gestiegen.

In der deutschen Wirtschaft wächst die Sorge, dass die rasant steigenden Rohstoffpreise den Aufschwung gefährden. Laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer haben sie unter Unternehmern aus Thüringen jüngst sogar die Auswirkungen der Corona-Pandemie als Risikofaktor Nummer eins für die Konjunkturentwicklung abgelöst.

„Es ist typisch, dass sich die Nachfrage nach einer Rezession schneller erholt als das Angebot, das im Falle von Rohstoffen relativ unelastisch ist“, betont Chris Iggo, Chef-Anlagestratege bei Axa Investment Managers. Dieser Preisdruck zu Beginn des Zyklus weiche in der Regel einer Normalisierung der Rohstoffmärkte, wenn das Angebot zunimmt. Dieser Prozess brauche jedoch Zeit und könnte im aktuellen Aufschwung länger dauern als üblich, prognostiziert der Experte.

Strukturelle Nachfrage durch Energiewende

Zudem sei die Nachfrage nach Rohstoffen auch strukturell getrieben. „Kupfer, Lithium, Nickel und Kobalt sind allesamt Metalle, die für den Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft unerlässlich sind. Alle haben bis jetzt im Jahr 2021 erhebliche Preissteigerungen erlebt“, erklärt Iggo. „Wir sollten uns darauf einstellen, dass die Preise für bestimmte Rohstoffe noch einige Zeit hoch bleiben werden.“

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Auch die Kosten für Emissionsgutschriften im europäischen Emissionshandelssystem (EU-ETS) ziehen deutlich an. So haben sie nun zum ersten Mal die Marke von 50 Euro pro Tonne erreicht. Der Preisanstieg der traditionellen fossilen Brennstoffe, die sich durch die CO2-Preise noch zusätzlich verteuern, dürfte dazu beitragen, den Übergang zu mehr erneuerbaren Energien zu beschleunigen.

Dadurch wiederum zieht die Nachfrage nach den Rohstoffen an, die für deren Ausbau benötigt werden. „Eine höhere Inflation wird der Preis für die Internalisierung der externen Kosten der Verbrennung fossiler Brennstoffe sein, zumindest für eine gewisse Zeit“, so Iggo.

Aussichtsreiche Aktien, Anleihen und Devisen

Anleger können sich diesen Boom zu Nutze machen: „Innerhalb der festverzinslichen Anlagen haben sich Strategien mit kurzer Laufzeit, inflationsgebundene Anleihen und Anleihen aus Schwellenländern in der Vergangenheit besser entwickelt als zinssensitive Anleihen hoher Qualität“, erläutert Iggo. „Auf der Aktienseite ist eine eher wertorientierte, zyklische Ausrichtung eine Überlegung wert, da der Anstieg der Rohstoffpreise den konjunktursensitiven Teilen der Wirtschaft einen kurzfristigen Gewinnschub verschafft. Auf der Devisenseite sollten Währungen wie der australische Dollar, der kanadische Dollar und der chilenische Peso von den höheren Preisen für Metalle profitieren.“

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