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Vermögensverwalter Albrecht, Kitta & Co. Die Krux mit nachhaltigen Investments

Carsten Riehemann: Der Geschäftsführende Gesellschafter bei der Vermögensverwaltung Albrecht, Kitta & Co. ist seit Mitte der 90er Jahre als Vermögensverwalter und Vermögensberater für Unternehmer, Privatkunden und Stiftungen tätig.
Carsten Riehemann: Der Geschäftsführende Gesellschafter bei der Vermögensverwaltung Albrecht, Kitta & Co. ist seit Mitte der 90er Jahre als Vermögensverwalter und Vermögensberater für Unternehmer, Privatkunden und Stiftungen tätig. | Foto: Albrecht, Kitta & Co.

Nachhaltigkeit begegnet uns mittlerweile überall im Alltag. Responsibility wird zum Trend. Schlagwörter wie Fairtrade, Social Mobility, Ecological Responsibility, Corporate Governance sind in aller Munde. Und deutsche Kids gehen zu tausenden freitags nach dem Vorbild der schwedischen Schülerin Greta Thunberg gegen die zerstörerische Umweltverschmutzung demonstrieren. 

Unter dem Motto „global denken - lokal handeln“ spielt dieser Gedanke auch mehr und mehr bei unseren Konsumverhalten eine Rolle. Umwelt und Naturschutz bedeuten dabei nicht, sich unbedingt beim Konsum einzuschränken oder gar verzichten zu müssen, sondern verantwortungsbewusst mit der Welt und der Menschheit umzugehen. 

Gemessen wird dies am ökologischen Fußabdruck. Vor allem bei den urbanen Millennials sind eigene Autos schon als Statussymbol und vor allem in den westlichen Großstädten auch durch Car- und Radsharing-Programme abgelöst worden. Ein nachhaltiger Umgang mit der Welt bedeutet aber auch Transportwege zu minimieren, jahreszeitliche Angebote zu beachten, nachhaltige Herstellung zu unterstützen, energiesparende Produkte zu bevorzugen oder fairen Handel zu fördern. Die Aufzählung ließe sich noch lange fortsetzen. Vereinfacht ausgedrückt hat „Geiz ist geil“ ausgedient. Heute ist es schick, besser auf die Welt und die Menschheit aufzupassen und verantwortlich zu leben. 

Ethisch-ökologische Investments liegen im Trend

Was liegt also näher, diese Gedanken und Verantwortlichkeit auf die Kapitalanlagen zu übertragen. Institutionelle Anleger wie der norwegische Staatsfonds richten ihre Investments schon länger auch an sozialen und ökologischen Kriterien aus. Auch immer mehr Versicherer schwören von Investments in fossile Energien ab und wollen vielmehr ihre Anlageentscheidungen auch nach nachhaltigen Kriterien treffen. 

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Mittlerweile verlangen aber auch immer mehr Privatanleger von ihren Investments nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine ökologische und soziale Rendite. Ertrag, Sicherheit und Liquidität reichen allein nicht mehr aus. Nur in Deutschland gibt es bereits 700 Investmentfonds, die mehr oder weniger nachhaltig investieren. Und jede Woche werden es mehr. 

Nachhaltige Investments sind auch deshalb immer gefragter, da sich die Erkenntnis durchsetzt, dass sich so verschiedene Risiken abmildern lassen, die auch finanzielle Rendite kosten. Häufig geht es dabei um Schäden an der Reputation, die beispielsweise durch Umweltskandale verursacht werden, oder um Prozessrisiken beziehungsweise Schadenersatzzahlungen. So ist Bayer mittlerweile weniger wert als das, was der Konzern für die Übernahme von Monsanto gezahlt hat.

Gleichzeitig gewinnt ein guter Umgang mit den Mitarbeitern in Zeiten eines steigenden Fachkräftemangels immer mehr an Bedeutung. So hat sich die Aktie von SAP - der Konzern schneidet bei Mitarbeiterbefragungen regelmäßig sehr gut ab - in den zurückliegenden fünf Jahren in etwa verdoppelt. Der auto- und chemielastige Dax schaffte es in dieser Zeit gerade einmal auf ein Plus von rund 30 Prozent. 

Wer in den vergangenen Jahren einschlägige Veranstaltungen und Messen der Finanzindustrie besuchte, kam um das Thema „Nachhaltige Geldanlagen“ nicht herum. Begriffe wie SRI (Socially Responsible Investing) und ESG (Environmental, Social and Governance) sind mittlerweile omnipräsent. Allerdings unterscheiden sich die einzelnen Konzepte in der Praxis beträchtlich. 

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