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in Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 8 Minuten

Konsolidierung und Amerikanisierung Diese Trends treiben den Markt für ESG-Rating-Agenturen

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„Wenn wir beispielsweise mit einem größeren Investor ein neues ESG-Konzept für die Kapitalanlage umsetzen, gehört regelmäßig auch die Auswahl eines entsprechenden Datenanbieters dazu“, erläutert Häßler und betont, dass die Eintrittsbarrieren am ESG-Datenmarkt inzwischen bereits sehr hoch seien. Neue Anbieter haben es also schwer, während die Platzhirsche unter sich bleiben und um Kunden buhlen.

Gerade Fondsmanager erwarten von den Anbietern, dass sie tausende Unternehmen analysieren können, ihre Rating-Einschätzung laufend aktualisieren und ihre neuesten Erkenntnisse über Schnittstellen unmittelbar in die Analysesysteme der Auftraggeber einspeisen. Somit können diese schnell handeln, falls ein Emittent strauchelt – wie einst VW im Dieselgate-Skandal.

Diese nachfrage- und technologiegetriebene Entwicklung hat zu einer Konsolidierung, Oligopolisierung und Amerikanisierung geführt. Inzwischen dominieren vier Unternehmen den Markt: ISS ESG, MSCI ESG, Sustainalytics und Vigeo Eiris mit dem deutschen Partner Imug Rating. Imug ist seit 2015 Research- und Vertriebspartner der 2002 in Frankreich gegründeten Vigeo Eiris. Doch der Reihe nach.

Die 1993 in München ins Leben gerufene Oekom Research gilt als Pionier im Bereich des Nachhaltigkeits-Ratings – ist aber nicht mehr in deutscher Hand. 2018 übernahm der US-amerikanische Aktionärsdienstleister Institutional Shareholder Services (ISS) die Mehrheit.

„Unsere Analysten arbeiten mit Expertenteams zu Themen wie Arbeitsrechte oder Biodiversität zusammen. Diese immense Bandbreite können Investoren in der Regel in der von uns gelieferten Tiefe nicht abdecken“, wirbt Dieter Niewierra, Sprecher von ISS ESG. Zu den Kunden gehört beispielsweise mit der Bayerischen Versorgungskammer die größte deutsche Pensionseinrichtung.

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