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Ökoworld-Chef Alfred Platow im Gespräch „Wir streiken schon seit 1995 und das nicht nur freitags“

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Und auch viele Großeltern sind dabei. Ich bin sehr froh, dass eine Bewegung, die konstruktiv Veränderung fordert, endlich wieder aufsteht. Am 20. September 2019 haben wir unser Unternehmen um 11 Uhr abgeschlossen und sind mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in die nahegelegene Stadt Haan gefahren, da dort die nächste größere Klimastreik-Demonstration stattgefunden hat. Für uns ist der Klimastreik ein Stück weit auch aufstehen und Revolution mit einer Brise Rock ‘n‘ Roll. Wir gehen als ursprüngliche 68er, Vordenker und Klimaschützer auf die Straße, um mit aufzustehen.

Ökoworld-Mitarbeiter, die an diesem Tag auf Geschäftsreise waren, gingen dann eben dort zur Demo. Alexander Mozer, unser Leiter Portfoliomanagement, und Gunter Schäfer, unser Kommunikationschef, demonstrierten an diesem Tag in Hamburg mit. „Omas gegen Rechts“, „We are the World“, „Pflanzen statt Finanzen“, „Wer verstanden hat und nicht handelt, hat nicht verstanden“, „Stoppt die Erderwärmung“ oder „Make the Earth Cool Again“ – solche Parolen waren auf Transparenten zu lesen, die Schülerinnen und Schüler, junge Erwachsene, aber auch deren Eltern und Großeltern auf den Freitagsdemos vor sich hertragen. Das ist bester Politikunterricht auf der Straße.


Kommunikationschef Gunter Schäfer (links) und Anlagechef Alexander Mozer, beide Ökoworld, bei der Klimastreik-Demo in Hamburg. Quelle: ÖKOWORLD

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Konkrete Umweltschutzthemen stehen auch im Fokus?

Platow: Ja, heimliche Klimakiller gibt es viele. Beispielsweise bei der Herstellung des begehrten Baustoffs  Zement  entsteht  mehr  CO2  als  durch  den  gesamten  globalen  Flugverkehr.  Der  Handel  mit  Zement  ist  ein  internationales  Geschäft.  Der  globale  Bauboom  schreitet  voran,  und so wächst auch in den Emerging Markets der Hunger nach Beton  und  dem  Bindemittel  Zement.  Nicht  nur  für  Naturlandschaften, sondern auch für das Klima ist Zement eine massive Bedrohung. 

Die  Zementherstellung  verursacht  zwischen  fünf  und  acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Dennoch wird die Branche  von  der  EU  mit  kostenlosen  Emissionszertifikaten  unterstützt. Hier Alternativen zu suchen, ist eine Herausforderung. Weltweit  wird  daran  geforscht,  die  Zementproduktion  klimafreundlicher  zu  machen.  Das  sind  Themen,  die  Ökoworld  interessieren.

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