Aufsichtsratsvorsitzender Joe Kaeser
Sowohl werte- als auch interessengeleitete Politik ist wichtig

Joe Kaeser ist Aufsichtsratsvorsitzender unter anderem bei Siemens Energy. Foto: Imago Images / sepp spiegl / Canva
Unternehmen sollten mehr Eigeninitiative zeigen, fordert Joe Kaeser, Aufsichtsratsvorsitzender von Siemens Energy, in einem Interview beim Sender Phoenix. Außerdem äußert er sich zu Prinzipien in der Wirtschafts- und Handelspolitik, den Umgang mit China, den Fachkräftemangel, der AfD und den Zustand der deutschen Wirtschaft allgemein.
In der Wirtschaft gebe es Widersprüche, die man aushalten muss, sagt Joe Kaeser, derzeit Aufsichtsratsvorsitzender unter anderem bei Siemens Energy, in einem Interview beim Sender Phoenix. Auf die Frage, ob er eher eine werte- oder interessengeleitete Außen- und Wirtschaftspolitik bevorzuge, will er sich weder nur für die eine oder andere Seite entscheiden. Hier gelte es einen Ausgleich zu finden. „Mit wertegeleitet alleine kommen wir auf dieser Welt nicht weiter. Mit interessengeleitet alleine verfällt der moralische Anspruch, den die Politik haben soll. Insofern ist es immer eine Abwägung zwischen diesen beiden Polen Interessen und Werte.“
Siemens Energy, wo Kaeser Aufsichtsratsvorsitzender...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
Da diese Artikel nur für Profis gedacht sind, bitten wir Sie, sich einmalig anzumelden und einige berufliche Angaben zu machen. Geht ganz schnell und ist selbstverständlich kostenlos.
An dieser Stelle finden Sie externen Inhalt, der unseren Artikel ergänzt. Sie können sich die externen Inhalte mit einem Klick anzeigen lassen. Die eingebundene externe Seite setzt, wenn Sie den Inhalt einblenden, selbstständig Cookies, worauf wir keinen Einfluss haben.
Externen Inhalt einmal anzeigen:
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt und Cookies von diesen Drittplattformen gesetzt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
In der Wirtschaft gebe es Widersprüche, die man aushalten muss, sagt Joe Kaeser, derzeit Aufsichtsratsvorsitzender unter anderem bei Siemens Energy, in einem Interview beim Sender Phoenix. Auf die Frage, ob er eher eine werte- oder interessengeleitete Außen- und Wirtschaftspolitik bevorzuge, will er sich weder nur für die eine oder andere Seite entscheiden. Hier gelte es einen Ausgleich zu finden. „Mit wertegeleitet alleine kommen wir auf dieser Welt nicht weiter. Mit interessengeleitet alleine verfällt der moralische Anspruch, den die Politik haben soll. Insofern ist es immer eine Abwägung zwischen diesen beiden Polen Interessen und Werte.“
Siemens Energy, wo Kaeser Aufsichtsratsvorsitzender ist, ist derzeit viel in den Schlagzeilen. Das Interview wurde aufgenommen, bevor bekannt wurde, dass das Unternehmen sich aktuell in Verhandlungen mit der Bundesrepublik Deutschland befindet, um Garantien für ihre milliardenschweren Aufträge zu erhalten.
Doch auch schon zuvor lief es nicht rund bei Siemens Energy, worauf der Moderator Kaeser auch anspricht. Dreiviertel der Geschäfte würden hervorragend laufen, versichert Kaeser, und nennt das Geschäft mit Energieübertragung sowie leistungsfähigen Gasturbinen oder Kompressoren. Er müsse allerdings einräumen: „Wir haben ein großes Problem mit den erneuerbaren Energien, mit der Siemens Gamesa, die Milliardenverluste macht.“ Teile davon beträfen die gesamte Branche, diese sei durch Inflation und Mangel an Konsolidierung „extrem“ ins Rutschen geraten. Die andere Hälfte sei aber hausgemacht. Das werde nun aufgearbeitet.
Auf den Einwurf des Moderators, dass die hausgemachten Probleme auch in seinem Verantwortungsbereich als Aufsichtsratsvorsitzender liegen würden, antwortet er mit „Ja, natürlich“, schiebt aber nach, dass es eine gemeinsame Aufgabe sei, dieses Geschäft jetzt in Ordnung zu bringen und dafür zu sorgen, dass die erneuerbaren Energien an sich ein attraktives Geschäftsfeld sind, in das Milliarden investiert werden.
Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?
Über den Autor
