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Klimakonferenz Verbindliche Klimaziele sorgen für Planungssicherheit

Besucherinnen im COP26-Pavillon des pazifischen Inselstaats Tuvalu
Besucherinnen im COP26-Pavillon des pazifischen Inselstaats Tuvalu: Viele Netto-Null-Ziele sind noch nicht durch entsprechende Maßnahmen untermauert. | Foto: Imago Images / NurPhoto

Das Ziel der 26. Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP26) in Glasgow ist klar: Die Maßnahmen zur Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens von 2015 beschleunigen. Anleger sollten die Ergebnisse der Konferenz aufmerksam verfolgen. Denn diese könnten zu politischen Maßnahmen und Regelungen führen, die sich auf Unternehmen zahlreicher Branchen auswirken und Möglichkeiten für grünes Wachstum schaffen.

Seit dem vergangenen Gipfeltreffen haben viele Länder große Fortschritte bei der Festlegung von Netto-Null-Zielen gemacht, obwohl diese kein formeller Bestandteil des Pariser Abkommens sind. Zusammen mit China und den USA haben Länder, die für 70 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich sind, Netto-Null-Zusagen gemacht.

Diese Erklärungen spiegeln sich jedoch nicht immer in den konkreten Fahrplänen der Länder wider. Auch die Internationale Energieagentur (IEA) weist darauf hin, dass die Netto-Null-Ziele noch nicht durch kurzfristige Politiken und Maßnahmen untermauert sind. So heißt es im jüngsten World Energy Outlook, dass die heutigen Klimazusagen bis 2030 nur 20 Prozent der Emissionssenkungen bewirken würden, die notwendig sind, um die Welt bis 2050 auf einen Netto-Null-Pfad zu bringen.

Aufstockung der Klimafinanzierung für Entwicklungsländer

Vor mehr als einem Jahrzehnt versprachen die Industrieländer, bis 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar bereitzustellen, um die Entwicklungsländer bei der Bewältigung des Klimawandels und den Investitionen in grüne Energie zu unterstützen. Die reichen Länder haben es jedoch versäumt, diese Mittel zur Verfügung zu stellen. Die OECD schätzt, dass die Industrieländer im Jahr 2019 rund 20 Milliarden US-Dollar zu wenig bereitgestellt haben. Jüngsten Untersuchungen des World Resources Institute zufolge haben die USA, Australien und Kanada zudem weniger als die Hälfte ihres Anteils bezahlt.

Darüber hinaus schätzt die IEA, dass sich die Investitionen in saubere Energieprojekte und Infrastrukturen in den nächsten zehn Jahren mehr als verdreifachen müssten, um Netto-Null zu erreichen. Etwa 70 Prozent dieser zusätzlichen Ausgaben müssten in Schwellen- und Entwicklungsländern getätigt werden, wo die Finanzierung knapp und das Kapital bis zu sieben Mal teurer ist als in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften.

Von den Industrieländern wird deshalb erwartet, dass sie auf der COP26 neue Finanzmittel für den Klimaschutz zusagen und sich auf einen konkreten Plan einigen, mit dem Entwicklungsländern zwischen 2020 und 2024 mindestens 500 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt werden können. Aber selbst das wird wahrscheinlich nicht ausreichen. Die Erfüllung der im Pariser Abkommen eingegangenen Verpflichtungen, bis 2050 keine Netto-Emissionen zu verursachen, erfordert nach Angaben der IEA Investitionen in Höhe von rund 5 Billionen US-Dollar pro Jahr oder 150 Billionen US-Dollar über 30 Jahre.

Wird die COP26 dieses Versprechen einlösen? Einige Entwicklungen deuten darauf hin, dass es zumindest eine Aufstockung der Mittel geben wird. Vergangenen Monat hat US-Präsident Joe Biden eine Verdoppelung des Beitrags auf 11,4 Milliarden US-Dollar zugesagt. Dieses Geld ist aber erst für 2024 vorgesehen und wurde vom Kongress noch nicht bewilligt.

Auswirkungen der COP26 auf Unternehmen

Wenn die COP26 erfolgreich verläuft, könnte das mehr Klarheit über den künftigen Kurs von Politik und Regulierung schaffen und die Chancen für grüne Investitionen erhöhen. Ehrgeizigere Netto-Null-Ziele in Kombination mit konkreten Maßnahmen und Plänen könnten die Klimapolitik vorhersehbarer machen und den Unternehmen Planungssicherheit geben.

Der Finanzsektor steht auf der COP26 besonders im Rampenlicht. Die Glasgow Financial Alliance for Net Zero bringt bestehende und neue Netto-Null-Finanzierungsinitiativen in einer branchenweiten Koalition zusammen, die den Übergang zu Netto-Null-Emissionen durch die Anpassung von Kredit- und Investitionsportfolios sowie anderer Bereiche des Finanzsystems beschleunigen soll. Diese Verpflichtungen werden sich auf die Wirtschaft insgesamt auswirken, da sie die Verfügbarkeit von Kapital für Unternehmen begünstigen, die sich in der Dekarbonisierungsphase befinden, und sie für Unternehmen einschränken könnten, die sich nicht auf Netto-Null-Emissionen ausrichten.

Investoren sollten daher die Dekarbonisierungsstrategien der verschiedenen Sektoren im Auge behalten, da sich Gewinner und Verlierern so frühzeitig finden lassen.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.