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Vermögensverwalter Andreas Görler Sind Waldinvestments eine sinnvolle Diversifikation?

Andreas Görler

Das niedrige Zinsumfeld ermutigt Anleger einerseits, eine etwas höhere Risikotoleranz zu akzeptieren, anderseits werden Sachwerte wie Immobilien, Grundstücke, Ackerland und Waldinvestments als Investitionsmöglichkeit in Erwägung gezogen.

Hinzu kommt noch der Aspekt, dass ein solches Investment im Idealfall auch noch ökologischen und sozialen Nutzen produziert. Da Bäume während des Wachstums mehr Kohlendioxyd aufnehmen als sie abgeben, dienen sie letztlich dem Klimaschutz. Da Bäume, im Gegensatz zu anderen Rohstoffen von alleine wachsen, steigt ihr Wert mit der Zeit, auch in Krisenzeiten, automatisch weiter.

Diversifikation - nur für bestimmte Anleger

Als Beimischung ist dieses Investment allerdings nur interessant, wenn ein Anleger über entsprechend hohes Kapital verfügt. Für Kleinanleger gibt es theoretisch die Möglichkeit in „Alternative Investments“ zu investieren, die Sachwerte halten. Meist sind aber hier vergleichsweise hohe Mindestbeteiligungen von mehr als 10.000 Euro notwendig und die weichen Kosten können bei bis zu 20 Prozent liegen. Für nicht sachkundige Anleger ist es auch nicht einfach die Qualität des zu erwerbenden Waldes bzw. des Baumbestandes zu prüfen.

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Zu berücksichtigen ist weiterhin die lange Laufzeit solcher Investments, die auch noch mit einer praktisch nicht vorhandenen Liquidität gekoppelt ist. Schließlich muss man ja einen Käufer finden, wenn man sein Investment mal verkaufen will. Die „Zweitmärkte“ für diese Anlageformen bieten nur sehr geringe Umsätze und sind nicht mit echten Wertpapierbörsen vergleichbar.

Außerdem wird es stets dann problematisch, wenn ein Investment das Interesse der Kapitalmärkte weckt. Die Preise werden dann ähnlich wie in den letzten Jahren bei Rohstoffen, nicht mehr von denen bestimmt, die das Produkt nutzen, sondern von renditeorientierten Anlegern. Preisblasen sind dann meist die Folge und die können platzen. Bei einem Direktinvestment, sind die ersten Erträge, je nach Baumart, erst nach acht bis elf Jahren zu erwarten. Im Schnitt beträgt die Laufzeit hier 25 bis 28 Jahre.

Kostengünstige Alternativen

Will man deutlich kürzere Laufzeiten oder auch eine höhere Liquidität, sollte man Aktien von Unternehmen wie dem amerikanischen Holzproduzenten Weyerhaeuser oder beispielsweise dem kanadischen Forstwirtschaftsunternehmen „West Fraser Timber“, das die gesamte Wertschöpfungskette von Holz abdeckt, erwerben. Die Aktien dieser Unternehmen sind an der Frankfurter Wertpapierbörse handelbar.

Auch für Waldinvestments gibt es mehrere Indizes in die man über Exchange Traded Funds investieren kann. Dadurch erhält man ein Engagement in internationale breit diversifizierte Unternehmen aus der Holz- und Forstbranche. Bei Wertpapierprodukten fallen auch lediglich die normalen Kauf- und Verkaufsspesen der jeweiligen Depotbank an. Nach meiner Auffassung ist das zunächst auch der einfachere und risikoärmere Einstieg. Erst wenn man Erfahrungen gesammelt hat, sollte man sich an Direktinvestments wagen.

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