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Aktualisiert am 06.04.2020 - 16:58 Uhrin Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 3 Minuten
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ESG-Investments Drei Mythen über nachhaltige Anlagen

Die öffentliche Debatte über Umweltschutz wird vielfach von der Diskussion über Verzicht dominiert: Viele Anleger schalten ab, wenn es um die Berücksichtigung der Faktoren Umwelt, Soziales und Governance (ESG) geht. Das hat jedoch auch seinen Preis, denn am Ende stehen Anleger mit an ESG-Faktoren ausgerichteten Portfolios oft besser da. Zeit, mit drei großen Mythen aufzuräumen.

Mythos Nummer 1: ESG-Investments sind ein kurzfristiges Mode- und Trendthema

Die Geschichte des nachhaltigen und verantwortlichen Investierens zeigt: Bereits in der Entwicklungsphase der Finanzmärkte im 18. und 19. Jahrhundert wollten Anleger nach Glauben und Gewissen wirtschaften. Damals weigerten sich die Mitglieder angelsächsischer Freikirchen, in Sklavenhandel und Waffenherstellung zu investieren.

Über die Apartheid bis hin zum Klima gibt es immer wieder unterschiedliche Trends. Die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg hat mit ihrer globalen Bewegung Fridays for Future die Wahrnehmung der Klimakrise auf Platz eins der Agenda befördert.

Verantwortungsvolle Investments begleiten die Geldanlage bereits länger – sowohl bei einzelnen als auch bei institutionellen Investoren. Dabei mögen sich die Themen ändern, nie aber der Wunsch, investiertes Kapital zum Guten einzusetzen. Dieser Wunsch besteht nicht nur bei Junganlegern und Frauen, wie ein weiterer ESG-Mythos behauptet. Vielmehr sind es gerade institutionelle Investoren, die knapp 75 Prozent aller ESG-Investments stemmen.

Mythos Nummer 2: Es geht nur um Ausschluss und die Umwelt

ESG-Investments richten sich nicht nur an der Umwelt aus. Die Faktoren Social und Governance spielen eine gleichberechtigte Rolle. Mit Ihnen lassen sich beispielsweise Unternehmen ausschließen, die in großer Menge Treibhausgase ausstoßen, Menschenrechte verletzen oder Mitarbeiterschutz und Diversität vernachlässigen. Auch mangelhaftes Prozessmanagement und fehlende Mitarbeiterbeteiligung führen zu schlechten ESG-Bewertungen.

Mit weiteren Ausschlussfaktoren lassen sich zudem Sektoren wie Glücksspiel, Nutzung von Kohleverstromung oder Atomkraft ausschließen. Der positive Ansatz gewinnt in einem an ESG-Faktoren ausgerichteten Portfolio eine immer höhere Bedeutung.

Zudem lässt der Wunsch nach guten Investments Produktklassen entstehen, in denen die Best-in-Class-Unternehmen ihrer jeweiligen Bereiche zusammengefasst sind. Gleichzeitig integrieren Investmentmanager ESG-Kriterien immer früher in den Anlageprozess. Erst die Berücksichtigung aller Faktoren hilft dabei, einen weiteren Mythos zum Einsturz zu bringen: den der schlechteren Performance.

Mythos Nummer 3: ESG-Anlagen performen schlecht(er)

Rentabilität, Nachhaltigkeit, Liquidität und Sicherheit betrachten viele Investoren immer noch als Spannungsfeld. Doch stimmt deren Behauptung, eine Entscheidung für Nachhaltigkeit sei stets eine Entscheidung gegen Rentabilität? Das widerlegt eine Metastudie aus dem Jahr 2015: In 90 Prozent der 2.000 untersuchten Studien schnitten die Firmen mit besseren ESG-Bewertungen am Markt auch besser ab.

Unter dem Strich sind Firmen, die auf Faktoren wie Diversität und effiziente Prozesse bauen, im Durchschnitt wesentlich krisenfester und weniger störanfällig. Breit aufgestellte Teams entwickeln bessere Lösungen und schaffen in den Firmen ein ethisches Bewusstsein.

Fazit: Mehr Realität, weniger Mythen

Immer mehr private und institutionelle Anleger entdecken ESG-Kriterien für sich. Ein „Haltung muss man sich leisten können“ gilt schon lange nicht mehr. Ganz im Gegenteil: Investoren können für ihre Haltung sogar belohnt werden. Die verantwortungsvolle Geldanlage wird in den kommenden Jahren als Trendthema bestehen bleiben – genau wie die Aufgaben bleiben, die ESG-basiertes Investieren begleiten werden.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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