Fondstrends 2021 „Rundum-Service im Vertrieb“
Gesundheitsthemen und Homeoffice
DAS INVESTMENT: Bitte nennen Sie 2-3 Trends im Fondsvertrieb 2021.
Gunter Schäfer: Da wären Gesundheitsvorsorge und Medizin, Digitalisierung und virtuelle Kommunikation (Datencenter, Speichertechnologien, Cloud Computing und nicht zuletzt E-Learning) sowie WFH / WFA („Work-from-Home“) beziehungsweise von überall („Work-from-Anywhere“). Außerdem erfolgt ein Umdenken in der Mobilität. Der Trend hin zu Erneuerbarer Energie und Klimaschutz (Wachstumsmärkte im Bereich der Solarindustrie und Windturbinen) setzt sich fort.
Bitte nennen Sie 2-3 Anlagethemen Ihres Hauses, die 2021 besonders gefragt sein werden.
Schäfer: Gesundheit, Bildung und Ernährung. Die ÖKOWORLD LUX S.A. ist die erste und einzige Kapitalverwaltungsgesellschaft in Europa geblieben, die ausschließlich Fonds auflegt, die ökologischen, ethischen und sozialen Kriterien folgen. So gesehen ist Nachhaltigkeit unser einziges Anlagethema, das in facettenreiche Bereiche sich aufgliedert. Nachhaltigkeit ist aber kein Anlagethema, sondern ein Wirtschaftsprinzip. Unsere Investmentfonds zeigen, wie Investoren, Berater und Kunden am Erfolg geprüfter nachhaltiger Investments teilhaben können. Als globaler Asset Manager sind die Bereiche Gesundheut, Bildung und Ernährung als Bereiche im Fokus der wachsenden Weltbevölkerung zu nennen. Generell es um die Gewinner der Zukunft im globalen Wandel. Um die Lösungsanbieter. Um Zukunftsfähigkeit.
Welches sind Ihre Tier-1-Produkte für 2021 je für den Retail-, Wholesale-, und institutionellen Vertrieb?
Schäfer: In der Zulieferpyramide werden für uns die Produkte eine Rolle spielen, die unsere oben genannten Investmentthemen beliefern. Im vorausgesetzt, das sie den strengen Anlagerichtlinien der ÖKOWORLD genügen im getrennten Investmentprozess.
Auf welche Zielgruppe legen Sie im Vertrieb 2021 einen Schwerpunkt?
Schäfer: ÖKOWORLD legt den Fokus auf den hauseigenen Privatkundenvertrieb inklusive Betriebliche Altersversorgung (B2C) als auch auf den Vermittler- und Bankenvertrieb (B2B).
Welcher Vertriebskanal leidet aufgrund von Corona?
Schäfer: Die persönlichen Kundenveranstaltungen B2C und B2B fallen weg. Genauso sieht es bei Schulungen face-to-face aus. Dadurch reduziert sich die persönliche Ebene und die Qualität der Vermittlung der Inhalte.
Wie ändert die neue Realität mit weniger persönlichen Kontaktmöglichkeiten den Fondsvertrieb? Verlagert sich der Vertrieb eher in den Bereich Marketing?
Schäfer: Wir haben bereits vor Corona erfolgreich begonnen, aus unsere Firmenzentrale in Hilden heraus stark marketinggetriebenen Vertrieb zu praktizieren. Dies hat sich auch in Zeiten von Corona bewährt. Es geht darum, im Vertrieb mehr Erlebniswelten im Rahmen eines spannenden Storytelling zu vermitteln. Die „Zinsen- und Renditestory“ alleine ist zu wenig. Innovation und Emotion sind wichtig.
Wie viel Digitalisierung verträgt der Fondsvertrieb? Welche Bedeutung haben zwischenmenschliche Beziehungen im Vertrieb noch?
Schäfer: Wir kommunizieren am liebsten und besten auf der persönlichen Ebene, im direkten Kontakt mit Endkunde und / oder Vertriebspartner. Aber auch via Telefon, Webinar und virtuellen Konferenzen kann man miteinander kommunizieren. Die zwischenmenschlichen Beziehungen haben eine enorme Wichtigkeit. Aber diese lassen sich auch virtuell pflegen – was bleibt uns in der Coronakrise auch anderes übrig.
Welche Meilensteine haben Sie sich beim Thema Nachhaltigkeit für 2021 gesetzt?
Schäfer: Unsere Meilensteine lauten seit Gründung Ethik, Ökologie und soziale Aspekte. Dies ist die DNA der ÖKOWORLD seit jeher.
Neben liquiden Assets, welche Geschäfts- und Produktwelten im Alternative-Bereich werden Sie 2021 entwickeln?
Schäfer: Wir halten an unserer bewährten Produktpalette fest. Wir betreiben aktives Fondsmanagement und agieren nie starr. Unsere Fonds sind und bleiben „Vordenkerfonds“. Wir sind Trendscout, Stockpicker und „Perlentaucher“. Als „Sozialarbeiter des Geldes“.
Wie weit wird Ihrer Meinung nach die Fondsindustrie bei der Konsolidierung im Jahr 2021 sein?
Schäfer: Der Blick in die Kugel lehrt uns, dass wir uns darüber Ende 2021 austauschen sollten.
Wie weit wird die Verschiebung zwischen aktiven und passiven Anlageprodukten in 2021 noch gehen?
Schäfer: Unsere Meinung als Aktienhaus ist, dass aktives Fondsmanagement die bessere Wahl im Sinne der Anlegerinnen und Anlegern ist. Auch hier sollte man besser 2021 auf Fakten zurückblicken, als heute Prognosen anzustellen.