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Schwarz, grau, weiß „Wir haben schon extreme Müllhalden vorgefunden“

Fondsmanager Alexander Mozer: „Es gibt sicherlich Regierungen, deren Philosophie wir nicht teilen.“
Fondsmanager Alexander Mozer: „Es gibt sicherlich Regierungen, deren Philosophie wir nicht teilen.“ | Foto: Andreas Endermann

DAS INVESTMENT: Sie liegen 2019 ziemlich deutlich vor dem Durchschnitt der Schwellenländeraktienfonds. Woran liegt’s?

Alexander Mozer: Es fällt mir schwer, den Fonds mit den anderen zu vergleichen. Aber ich kann Ihnen sagen, welche Themen sich bei uns gut entwickeln.

Bitte.

Mozer: Es sind Gesundheit, Digitalisierung und Binnenkonsum. Wir haben gute Unternehmen gefunden wie die Drogeriekette Clicks und den Supermarktbetreiber Woolworths, beide aus Südafrika, und die brasilianische Drogerie Raia Droga. Das sind sehr gut aufgestellte Unternehmen mit unglaublichen Wachstumsraten, die nicht im Billigsegment, sondern in der Premiumklasse unterwegs sind. Die Marktdurchdringung ist noch nicht so groß, aber das ändert sich. Unsere Idee für den Fonds war und ist, von der aufstrebenden Mittelschicht zu profitieren, was mit den genannten Themen ganz gut funktioniert.

Und diese Unternehmen sind richtig sauber?

Mozer: Nun ja, wir unterscheiden sehr genau zwischen weißen, grauen und schwarzen Unternehmen. Weiße erfüllen alle Nachhaltigkeitskriterien komplett. Graue können im Toleranzbereich liegen, schwarze sind raus. Diese Abstufungen bedeuten übrigens nicht, dass wir unseren strengen Kriterien untreu werden. Wir haben nur unterschiedliche Filterstufen eingezogen. Die Ausschlusskriterien werden dabei aber in keiner Weise aufgeweicht.

Gibt es überhaupt weiße Unternehmen?

Mozer: Es gibt eben graue Unternehmen, die sehr gut abschneiden. Raia Droga und Clicks zum Beispiel. Sie sind vor allem in Bezug auf Unternehmensführung und Managementsysteme recht weit und behandeln Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden sehr gut.

Das kostet Geld und wirft die Unternehmen in der Konkurrenz zurück.

Mozer: Die Konsumenten bemerken das aber und reagieren darauf. Fair gewinnt inzwischen.

Nun gibt es in einigen Schwellenländern Regierungen, die nicht sonderlich gut auf Menschenrechte und Umwelt zu sprechen sind.

Mozer: Wir versuchen, uns von solchen Dingen zu lösen und schauen auf die Unternehmen auch unabhängig von der Regierung des Landes. Sicherlich gibt es Regierungen, deren Philosophie wir nicht teilen. Trotzdem finden wir in deren Land gute Unternehmen, die unseren Kriterien entsprechen. Das erschweren die Regierungen dann nicht zusätzlich. Das muss man fein säuberlich trennen.

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