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Experten-Produktcheck Signal Iduna mit neuer Fondspolice in der modernen Tarifwelt angekommen

Björn Kotzan
Björn Kotzan ist der neue Experte für das Thema Altersvorsorge bei DAS INVESTEMENT. | Foto: Björn Kotzan / Sophie Clara Soelter mit Canva

Die Signal Iduna hat zu Beginn des Jahres 2024 mit der Einführung der Fondspolice „SI Pur Invest“ einen neuen Weg in der privaten Altersvorsorge eingeschlagen. Durch den bewussten Verzicht auf eine Beitragsgarantie ermöglicht die Rentenversicherung der dritten Schicht den Versicherten, direkt in frei wählbare Fonds zu investieren.

Warum Fondsprodukte besser performen

Solche Produkte sind grundsätzlich aus meiner Sicht sehr sinnvoll, gerade für junge Leute mit langem Anlagehorizont. Beitragsgarantien führen dazu, dass nur ein kleiner Anteil der eingezahlten Beiträge in Fonds investiert wird. Solche Garantien geben eine teure Sicherheit, welche mit hohem Renditeverlust bezahlt wird. Zum Vergleich: Der amerikanische „S&P 500 Index“ kommt auf eine durchschnittliche jährliche Rendite von circa 9 Prozent. Zumindest langfristig betrachtet geht es mit den Aktienkursen aber bergauf. Aus diesem Grund bildet der Markt eine eigene Form der Garantie, insbesondere dann, wenn eine breite Fondspalette erlaubt, den Weltmarkt nachzubilden.  

Wie die Fondsauswahl bei „SI Pur Invest“ zu bewerten ist

Bei der Signal Iduna ist die Fondsauswahl allerdings noch etwas zu dünn für meinen Geschmack. Mit einer Auswahl von 84 Fonds wird zwar eine ordentliche Anzahl präsentiert, doch darunter finden sich lediglich 19 ETFs. Ein Japan-ETF ist nicht verfügbar und wer sein Geld in die Werte der NASDAQ investieren möchte, muss andere Fonds beimischen. Maximal 25 Prozent des Beitrages können über einen ETF in den Börsenplatz NASDAQ investiert werden. Positiv ist, dass Fondsumschichtungen unbegrenzt kostenfrei möglich sind.

Wer es mag, kann auch Edelmetallfonds auswählen. Bis zu 20 Fonds können miteinander kombiniert werden und Rebalancing ist kostenfrei. Die Fondsmarken Vanguard oder Dimensional sind nicht vertreten. Dafür aber Amundi und iShares. Institutionelle Tranchen wie bei anderen Anbietern von Fondspolicen sind nicht verfügbar.

ETF-Kombination senkt Vertragskosten

Persönlich plädiere ich in der aktuellen Marktlage klar für eine ETF-Strategie. Ohnehin sollte eine Rentenversicherung immer mit ETFs kombiniert werden. Diese Fonds zielen darauf ab, einen Index (DAX, NASDAQ, S&P500, etc.) kostengünstig nachzubilden und eine vergleichbare Rendite zu erzielen. Versicherungsprodukte an sich verbrauchen schon einen Teil der Beiträge als Vertragskosten, und die sind eigentlich immer höher als bei einem Direktinvestment in Fonds. Durch kostengünstige Fonds können die Vertragskosten folglich gesenkt und die damit verbundene Renditeminderung deutlich abgefedert werden.

Was die Kosten angeht, fallen beim neuen Produkt der Signal Iduna neben Abschlusskosten (2,5 Prozent) Verwaltungskosten pro Beitrag an. Diese sinken ab dem zehnten Versicherungsjahr. Eine Besonderheit sind die Verwaltungskosten vom Vertragsvolumen. Mit 0,3 Prozent Jahresquote ist der Vertrag relativ günstig und das wirkt sich gerade im Rentenalter positiv für den Entnahmeplan aus.

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Entnahmeplan als Neuheit

Private Rentenversicherung der dritten Schicht bieten dem Versicherten im Rentenalter die Wahl aus lebenslanger Rente oder vollständiger Kapitalauszahlung. Neu bei der Signal Iduna ist, dass der Tarif „Pur Invest“ einen Entnahmeplan anbietet. Damit bleibt das Geld im Markt investiert und kann weiter eine Rendite erwirtschaften. Der Versicherte kann sich jährlich von seinem Kapital eine frei wählbare Summe auszahlen lassen.

Angenommen das Vertragsvolumen beträgt 100.000 Euro und die Fonds erwirtschaften 5 Prozent Rendite, dann kann sich der Vertragsinhaber zum Beispiel 5.000 Euro jährlich auszahlen lassen. Und das bei nur 300 Euro Vertragskosten pro Jahr. Diese Teilauszahlung wird dann im Halbeinkünfteverfahren besteuert. Bei niedrigen Steuersätzen im Rentenalter ist das eine gute Option.

Besonderheit: Start-Dynamik

Gut gefällt mir bei der Signal Iduna das Modell der Start-Dynamik für eine freiwillige jährliche Beitragserhöhung. Normale Dynamikmodelle steigern den Beitrag bis zum Vertragsende. Umgekehrt ist es effektiver: Am Anfang mehr einzahlen und zum Vertragsende nur noch wenig erhöhen. Bei der Start-Dynamik wird der Beitrag in den ersten fünf Jahren um 20 Prozent jährlich erhöht und danach kann ein Dynamiksatz von 1 bis 10 Prozent gewählt werden. Dieser Ansatz macht Sinn und bietet den maximalen Zinseszinseffekt.

Das Fazit

 Der Versicherer bietet mit dem „Pur Invest“-Tarif den Vermittlern eine gute Alternative zum bisherigen „Siggi“-Tarif. Die Vertragskosten sind deutlich niedriger, insbesondere hinsichtlich des aktuellen Wertsicherungsfonds der Signal Iduna. Langfristig ist das Produkt eine Empfehlung für alle Signal-Iduna-Kunden, wobei der Entnahmeplan hier die eigentliche Innovation ist. Wer den Versicherungsmarkt kennt, wird aber noch günstigere Policen finden.

Über den Autor:

Björn Kotzan, geboren 1977, ist ausgebildeter Versicherungskaufmann. Er arbeitet seit 1999 im Versicherungsbereich und betreibt zusammen mit Anja Glorius und Bert Kotzan die Webseiten
KVoptimal.de und LVoptimal.de. Die Beratungsschwerpunkte „bis zum Rentenalter“ und „ab dem Rentenalter“ umfassen PKV-Beratungen, Krankentagegeld- und Arbeitskraftabsicherung, sowie Ruhestandsplanungen und werden unter dem Stichpunkt Finanzklarheit zusammengefasst.  

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