Bantleon-Chefvolkswirt Daniel Hartmann
Bantleon-Chefvolkswirt Daniel Hartmann
Die Konjunktur der Eurozone befindet sich seit Mitte 2018 in schwierigem Fahrwasser. Ausgehend von 2,5 Prozent hat sich das Wachstum auf 1,0 Prozent (im Vorjahresvergleich) abgeschwächt. Schon geht das Rezessionsgespenst um. Für die Wachstumsverlangsamung sind neben der globalen Abkühlung mehrere Sonderfaktoren in den drei größten Volkswirtschaften der Eurozone verantwortlich: die sozialen Unruhen in Frankreich, der Schlingerkurs der italienischen Regierung und die deutsche Autokrise.
Frankreich hat mittlerweile die Kurve gekriegt. Dazu haben auch die Maßnahmen zur Entschärfung der Gelbwesten-Proteste beigetragen (unter anderem: Steuersenkungen für Geringverdiener, Verbesserungen beim Mindestlohn, Steuerbefreiung von Überstundenzuschlägen), wodurch die Kaufkraft der Franzosen gestärkt wurde. Das verfügbare Einkommen wird erstmals seit elf Jahren wieder spürbar über 3,0 Prozent expandieren (im Vorjahresvergleich) und damit den Konsum anschieben (vgl. Abbildung 1). Insgesamt hat sich die französische Wirtschaft zum Aktivposten innerhalb der Währungsunion gemausert.
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
Da diese Artikel nur für Profis gedacht sind, bitten wir Sie, sich einmalig anzumelden und einige berufliche Angaben zu machen. Geht ganz schnell und ist selbstverständlich kostenlos.
Die Konjunktur der Eurozone befindet sich seit Mitte 2018 in schwierigem Fahrwasser. Ausgehend von 2,5 Prozent hat sich das Wachstum auf 1,0 Prozent (im Vorjahresvergleich) abgeschwächt. Schon geht das Rezessionsgespenst um. Für die Wachstumsverlangsamung sind neben der globalen Abkühlung mehrere Sonderfaktoren in den drei größten Volkswirtschaften der Eurozone verantwortlich: die sozialen Unruhen in Frankreich, der Schlingerkurs der italienischen Regierung und die deutsche Autokrise.
Frankreich hat mittlerweile die Kurve gekriegt. Dazu haben auch die Maßnahmen zur Entschärfung der Gelbwesten-Proteste beigetragen (unter anderem: Steuersenkungen für Geringverdiener, Verbesserungen beim Mindestlohn, Steuerbefreiung von Überstundenzuschlägen), wodurch die Kaufkraft der Franzosen gestärkt wurde. Das verfügbare Einkommen wird erstmals seit elf Jahren wieder spürbar über 3,0 Prozent expandieren (im Vorjahresvergleich) und damit den Konsum anschieben (vgl. Abbildung 1). Insgesamt hat sich die französische Wirtschaft zum Aktivposten innerhalb der Währungsunion gemausert.
Auch in Italien beginnen sich die Perspektiven nach einer Phase der Stagnation aufzuhellen. Hierbei haben ebenfalls Fiskalmaßnahmen geholfen (Einführung eines Grundeinkommens von bis zu 780 Euro für Singles). Gleichzeitig hat sich der Budgetstreit mit der EU-Kommission entspannt, was sich positiv auf die Risikoprämien italienischer Staatsanleihen – und in der Folge sämtlicher italienischer Anleihen – ausgewirkt hat. Wir gehen entsprechend davon aus, dass die italienische Wirtschaft im 2. Halbjahr 2019 wieder wächst.
Über den Autor
Neue Artikel der Denker der Wirtschaft