IT-Experte Tadeusz Skolka
Finanzen und Roboter
Aktualisiert am 01.02.2021 - 14:22 Uhr
Tadeusz Skolka ist beim Softwarehaus PPI als Experte im Bereich Consulting Banken tätig. Foto: PPI
Von Haushalt bis Firmennetzwerk: Künstliche Intelligenz hält in vielen Lebensbereichen Einzug. Was sich genau dahinter verbirgt und wo der Unterschied zur herkömmlichen IT liegt, ist jedoch nicht jedem Nutzer klar. IT-Experte Tadeusz Skolka vom Beratungs- und Softwarehaus PPI gibt in seinem Gastbeitrag einen Überblick über Fachjargon, Einsatzgebiete und Risiken von KI.
Beim Einsatz von KI entstehen diverse ethische Probleme. Es muss geklärt werden, in welchem Interesse die Anwendung Entscheidungen treffen soll. Dabei geht es nicht nur um den Eigentümer des Systems, sondern auch um die Klärung weiterer Fragen: wie sollte sich etwas eine KI-Software in einem autonomen Wagen in einer aussichtlosen Situation kurz vor einem tödlichen Unfall entscheiden: zugunsten des Fahrers oder zugunsten des Passanten?
In Finanzinstituten muss geklärt werden, ob die selbstständigen KI- Operationen am Markt je nach Größe und Umfang grundsätzlich zugunsten der Bank - also gemäß der Managementsicht - oder zugunsten der Aktionäre durchgeführt werden. Soll KI auch die Sicht...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Beim Einsatz von KI entstehen diverse ethische Probleme. Es muss geklärt werden, in welchem Interesse die Anwendung Entscheidungen treffen soll. Dabei geht es nicht nur um den Eigentümer des Systems, sondern auch um die Klärung weiterer Fragen: wie sollte sich etwas eine KI-Software in einem autonomen Wagen in einer aussichtlosen Situation kurz vor einem tödlichen Unfall entscheiden: zugunsten des Fahrers oder zugunsten des Passanten?
In Finanzinstituten muss geklärt werden, ob die selbstständigen KI- Operationen am Markt je nach Größe und Umfang grundsätzlich zugunsten der Bank - also gemäß der Managementsicht - oder zugunsten der Aktionäre durchgeführt werden. Soll KI auch die Sicht des Regulators beachten? Soll sie auch soziale Komponente berücksichtigen - z.B. keine Futures an labilen Agrarmärkten eingehen, die womöglich Hungersnöte in der Bevölkerung eines Drittstaats hervorrufen können?
Aufbau eines KI-Projektes
Viele Finanzinstitute sind aufgrund der rasanten technologischen Entwicklung nicht dazu in der Lage, eigenständig KI-Projekte zu konzipieren und durchzuführen, da das notwendige Know-how nicht immer bei den eigenen Mitarbeitern zur Verfügung steht. Die optimale Auswahl eines Beratungsunternehmens mit KI-Kompetenz gehört daher zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren bei der Gestaltung eines Projektes.
In der Zusammenarbeit mit externen Beratern ist es daher unbedingt erforderlich zu prüfen, dass die Projekterfahrungen der Berater alle heute relevanten Bereiche und Ansätze der KI abdecken. Zusätzlich muss beachtet werden, dass der Berater die technische Welt der Künstlichen Intelligenz mit der fachlichen Praxis verbinden kann. Beim externen Beraterdarf die wissenschaftliche KI-Fundierung nicht fehlen.
Strukturierte Vorgehensweise
Im Konsortialprojekt „Künstliche Intelligenz in der Finanzdienstleistung“ haben zwölf Unternehmen der Finanzbranche unter Federführung von ibi research GmbH an der Universität Regensburg eine strukturierte Vorgehensweise für den Einsatz von KI erarbeitet. Im Ergebnis wurde ein Drei-Ebenen-Modell vorgeschlagen, der es Finanzunternehmen ermöglicht, systematisch vom Geschäftsprozess über definierte Anwendungsklassen das geeignete KI-Verfahren zu identifizieren.
Die obere Ebene exemplifiziert den Geschäftsprozess. Hier werden beispielsweise folgende Fragen beantwortet:
- Wie sieht der zu adressierende, fachliche Geschäftsprozess aus?
- Wie lässt sich die Betrachtung des Prozesses auf die relevanten Schritte eingrenzen?
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