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ESG-Investments Mehr Kompetenz in der Beratung nötig

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Ganz ohne Orientierung sind Anleger aber auch heute nicht: So vergibt das Analyseunternehmen Morningstar bereits seit 2016 ein Nachhaltigkeits-Rating für SRI-Fonds auf Basis von Daten des Analysehauses Sustainalytics, wenn für mehr als die Hälfte des Fondsvermögens Sustainalytics-Daten auf Einzeltitelebene (Aktien und Anleihen) verfügbar sind. Aus den verfügbaren Einzeltitel-ESG-Bilanzen ermittelt Morningstar zunächst einen Score und ordnet die bewerteten Fonds anschließend einer von fünf normalverteilten Gruppen in einer Morningstar-Kategorie zu. Das Morningstar-Sustainability-Rating wird in Globen erstellt. Je mehr Globen ein Fonds erhält, desto nachhaltiger ist er entsprechend dem Morningstar-Rating. Fünf Globen erhalten nur die besten 10 Prozent innerhalb einer Kategorie.

Nachhaltigkeit sollte fest im Unternehmen verankert sein

Für Häuser, die es ernst meinen, ist Nachhaltigkeit keine Worthülse, sondern fest im Unternehmen verankert. Sowohl in der Vermögensverwaltung als auch im Private Banking sollten nachhaltige Aspekte daher nicht nur in der Beratung selbst, sondern im gesamten Investmentprozess berücksichtigt werden.

Dazu gehört auch, nur solche Titel in das eigene Investmentuniversum aufzunehmen, die den hausinternen Richtlinien entsprechen. Denn das steigert die Qualität der Anlageempfehlungen — nicht nur aus ethischen oder sozialen Gründen, sondern auch, weil sich so schon im Research die Risiken der Einzeltitel besser und umfangreicher erfassen lassen. Die bestmögliche Selektion aus nachhaltiger Sicht erfolgt dann, wenn im Investmentprozess Ausschlüsse mit Positiv-Screenings kombiniert werden.

Maximale Flexibilität haben Kunden, wenn sie in der Vermögensverwaltung selbst entscheiden können, auf welche Weise sie nachhaltig investieren möchten — rein digital oder klassisch in einer Filiale. Optimalerweise können sie zudem zwischen Fonds oder Einzeltiteln wählen. In jedem Fall gehört zu einem hochwertigen ESG-Investment auch eine Nachhaltigkeits-Übersicht, in der die Kunden auf einen Blick sehen, wie ihr Vermögen im Hinblick auf nachhaltige Kriterien aufgestellt ist.

ESG-Investments gehört die Zukunft

Eins ist klar: Nachhaltige Investments sind keine kurzfristige Mode, sondern eine langfristige Entwicklung — basierend auf einer globalen Selbstverpflichtung, behutsamer mit unserem Planeten und seinen Ressourcen umzugehen, sowie einem daraus resultierenden fundamentalen Umdenken von Anbietern wie Investoren.

Wir bei Warburg sind überzeugt: ESG-Investments sind noch mehr als das. Nämlich ein zentraler Erfolgsfaktor für langfristige Investments. Denn wirklich nachhaltiges Denken und Handeln wirkt sich positiv auf die Reputation, das operative Umfeld und letztendlich auch auf die Wertentwicklung der Unternehmen und Staaten und ihrer Aktien und Anleihen aus. Und ein gut diversifiziertes und ausbalanciertes ESG-konformes Portfolio bietet Chancen auf Renditesteigerungen, auf eine bessere risikobereinigte Rendite sowie auf geringere Volatilität.

Über den Autor: Daniel Hupfer leitet das Portfoliomanagement bei der Warburg Bank. Der gelernte Bankkaufmann ist seit 15 Jahren für M.M.Warburg & CO tätig und verfügt insgesamt über eine fast 20-jährige Erfahrung im Portfoliomanagement. Hupfer ist Chartered Financial Analyst (CFA) und Certified ESG Analyst (CESGA).

 

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