Ifo-Präsident Clemens Fuest
Droht Deutschland die Deindustriealisierung?
Aktualisiert am 19.12.2023 - 16:29 Uhr
Clemens Fuest ist Präsident des Ifo-Instituts. Foto: Imago Images / Jürgen Heinrich / Canva
In Deutschland sind die Energiekosten regelrecht explodiert – zum Leid des Mittelstands, der immer tiefer in die Tasche greifen muss. Welche Folgen das für die Wettbewerbsfähigkeit hat, sagen Clemens Fuest vom Ifo-Institut, Marion Höllinger von der Hypovereinsbank und Denise Schurzmann von Krause Industrieschaltanlagen im Gespräch mit Bastian Brinkmann von der „Süddeutschen Zeitung“.
Energie wird in Deutschland immer teurer. Doch der Bedarf der Wirtschaft steigt. Ist es in Zukunft profitabler, im Ausland zu produzieren?
„Eine Reihe von Unternehmen hat Investitionen in Deutschland bereits gestoppt. Ihre ökonomischen Tätigkeiten sind hierzulande nicht oder nur noch eingeschränkt möglich. Ein Beispiel ist die chemische Grundstoffindustrie, die häufig in die USA abwandert“, sagt Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Unternehmen verlagern Produktionsschritte ins Ausland
Marion Höllinger von der Hypovereinsbank stimmt dem Ifo-Präsidenten zu: „Unternehmen verlagern einzelne Produktionsschritte tatsächlich ins Ausland...
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Energie wird in Deutschland immer teurer. Doch der Bedarf der Wirtschaft steigt. Ist es in Zukunft profitabler, im Ausland zu produzieren?
„Eine Reihe von Unternehmen hat Investitionen in Deutschland bereits gestoppt. Ihre ökonomischen Tätigkeiten sind hierzulande nicht oder nur noch eingeschränkt möglich. Ein Beispiel ist die chemische Grundstoffindustrie, die häufig in die USA abwandert“, sagt Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Unternehmen verlagern Produktionsschritte ins Ausland
Marion Höllinger von der Hypovereinsbank stimmt dem Ifo-Präsidenten zu: „Unternehmen verlagern einzelne Produktionsschritte tatsächlich ins Ausland – vor allem jene aus energieintensiven Branchen. Der Trend ist allerdings noch überschaubar“, sagt die Vorständin der Hypovereinsbank.
Problematisch findet Höllinger vor allem die damit einhergehende Abwanderung von Humankapital: „Die Frage ist, wie Menschen hierzulande so umqualifiziert werden können, damit wir dem Fachkräftemangel angemessen begegnen können.“
Für Denise Schurzmann kommt ein Standortwechsel ins Ausland nicht infrage: „Meine Mitarbeiter sind mein wichtigstes Kapital und ich bin stark verwurzelt. So geht es wahrscheinlich vielen familiengeführten Mittelständlern“, sagt die Geschäftsführerin von Krause Industrieschaltanlagen aus Raubling im Landkreis Rosenheim. Gegen Zukäufe aus dem Ausland hat die Unternehmerin allerdings nichts einzuwenden.
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