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Biologische Renditequellen Natürliche Zutaten für den Esstisch und das Depot

Vanille – das zweitteuerste Gewürz der Welt
Vanille – das zweitteuerste Gewürz der Welt: Der Aromastoff Vanilin wird oft aus anderen Quellen gewonnen – die nicht immer gesundheitlich unbedenklich sind. Es gibt aber natürliche Alternativen. | Foto: imago images / VWPics
Michael Landymore, BNP Paribas Asset Management

Jedes Lebensmittel ist auch ein Heilmittel – so lehrt es etwa die Traditionelle Chinesische Medizin seit Jahrtausenden. Doch auch der Westen kennt viele sogenannte Hausmittel: Zwiebelsaft wirkt gegen Husten, Minzöl hilft bei Kopfschmerzen und eine Quarkmaske bei Sonnenbrand.

Immer mehr Konsumenten weltweit versuchen, mit ihrem Speiseplan auch etwas für ihre Gesundheit zu tun. Für Investoren können sich daraus interessante Anlagemöglichkeiten ergeben. Aber: „Die Branche ist anfällig und Konsummuster ändern sich rasch“, sagt Michael Landymore, Portfoliomanager des BNP Paribas Smart Food. Die Volatilität der Märkte biete jedoch auch Gelegenheiten, qualitativ hochwertige Aktien zu attraktiven Bewertungen zu kaufen. „Diversifizierung und die Auswahl belastbarer Unternehmen bleiben weiter wichtig.“

Milchsäure als Investment: In fünf Jahren um rund 140 Prozent gestiegen

Ein Beispiel für solch einen belastbaren Titel ist das niederländische Unternehmen Corbion mit Sitz in Amsterdam. Es ist einer der weltgrößten Lieferanten von Backzutaten sowie Marktführer bei der Herstellung von Milchsäure. Diese wird in der Lebensmittelbranche als Säuerungsmittel in Süßwaren, Limonade oder Backwaren, aber auch in Kosmetik und antibakteriellen Flüssigseifen, Reinigern und Geschirrspülmitteln verwendet. In den vergangenen fünf Jahren hat die Aktie um rund 140 Prozent zugelegt und steht derzeit bei rund 47,00 Euro (Stand: 13.01.2021).

„Natürlich haben wir auch Großkonzerne im Blick und im Portfolio. Aber diese kleineren Firmen können oft rascher auf veränderte Kundenbedürfnisse reagieren“, erklärt Landymore. Das gilt zum Beispiel für die steigende Nachfrage nach Clean-Label-Produkten. So werden Lebensmittel genannt, die möglichst naturbelassene und unverarbeitete Zutaten enthalten.

Natürliche Inhaltsstoffe statt chemischer Zusätze

Von diesem Trend profitiert auch Borregaard aus Oslo, das die weltweit modernste Bioraffinerie betreibt. Durch die Verwendung nachhaltiger Rohstoffe produziert das Unternehmen umweltfreundliche Biochemikalien und Biomaterialien, die Produkte auf Ölbasis ersetzen. Ein Beispiel ist Vanillin, einer der beliebtesten Duft- und Aromastoffe. Echte Vanille ist rar und kostbar und mit einem Kilopreis von rund 600 Euro nach Safran (etwa 7.000 Euro) das teuerste Gewürz überhaupt. Daher wird oft auf Vanillin aus anderen Quellen gesetzt – wie dem Erdölprodukt Guajacol. Als Beiprodukte entstehen hier jedoch Chlorverbindungen, die womöglich Chlorakne auslösen.

„Wir sehen, dass die Verbraucher immer bewusster handeln. Und Kontroversen rund um Lebensmittelsicherheit sind besonders heikel. Hohe Aufmerksamkeit widmen wir daher möglichen ESG-Risiken“, betont Landymore. Das Biovanillin von Borregaard ist unbedenklich, da es aus dem natürlichen Holzbestandteil Lignin gewonnen wird und somit umweltverträglich, ressourcenschonend und vor allem günstig herzustellen ist. Außerdem ist es ein Wachstumsmarkt: Lag die weltweite Nachfrage nach Vanillin 2009 noch bei 15.000 Tonnen pro Jahr, kletterte sie bis heute auf 24.000 Tonnen. Rund 4.000 Tonnen Vanillin benötigt allein die Pharmazie als Ausgangsstoff für Medikamente. Das treibt auch die Kurse: Binnen fünf Jahren hat die Aktie um mehr als 210 Prozent zugelegt und steht derzeit bei rund 14 Euro (Stand: 13.01.2021).

De-Carb statt Low-Carb: Müll und Emissionen vermeiden

Mit dieser Performance sind die Norweger aber noch nicht der Spitzenreiter im BNP Paribas Smart Food. Denn der sitzt im texanischen Irving in den USA und heißt Darling Ingredients Inc. In mehr als 200 Verarbeitungsbetrieben auf fünf Kontinenten produziert das Unternehmen Nahrungs- und Futtermittel sowie Bioenergie und reduziert Lebensmittelverschwendung. Es sammelt und nutzt tierische Nebenprodukte und andere Naturmaterialien, die sonst im Müll landen würden. Darling wandelt sie in Rohstoffe um und trägt so zu mehr Kreislaufwirtschaft, Recycling und Müllvermeidung bei. So werden zum Beispiel aus tierischen Fetten, organischen Abfällen sowie Öl und Fett aus Restaurants erneuerbare Kraftstoffe hergestellt. „Wir sehen uns beim Schutz des Planeten und des Lebens darauf selbst als Teil der Lösung, weil wir uns für eine Umwandlung der weltweiten Lebensmittelabfälle in wertvolle und nachhaltige Inhaltsstoffe einsetzen und gleichzeitig bei der Dekarbonisierung der Welt helfen wollen“, sagt Randall C. Stuewe, Vorstandsvorsitzender und CEO von Darling Ingredients. Das kommt bei den Anlegern gut an: Der Aktienkurs hat in den vergangenen fünf Jahren 570 Prozent zugelegt, die Anteile werden derzeit für 54,50 Euro gehandelt. (Stand: 13.01.2021).

 

Wichtige Informationen:

Alle hier geäußerten Ansichten sind die des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung, basieren auf den verfügbaren Informationen und können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Die einzelnen Portfoliomanagementteams können unterschiedliche Ansichten vertreten und für verschiedene Kunden unterschiedliche Anlageentscheidungen treffen. Der Wert von Anlagen und ihrer Erträge kann sowohl steigen als auch fallen und Anleger erhalten ihr Kapital möglicherweise nicht vollständig zurück.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.