LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in Politik & GesellschaftLesedauer: 7 Minuten

Nachhaltigkeit in der Finanzbranche Wie deutsche Versicherer grüner werden wollen

Papiermüll-Paradox
Papiermüll-Paradox: Die Europäische Union verlangt von der Finanzbranche immer umfangreichere Informationsschreiben für die Endkunden, fordert sie aber auch zum nachhaltigen Wirtschaften auf. | Foto: Pixabay

Neben den Anbietern von Versicherungen sind auch deren Vermittler ab einer Mindestgröße von drei Mitarbeitern das Ziel neuer Vorgaben aus Brüssel: Die europaweit eingeführte Pflicht, das eigene Engagement in Sachen Nachhaltigkeit offenzulegen, tritt hierzulande bereits am 10. März in Kraft.

Außerdem wird eine Verordnung vorbereitet, um die Mifid-II-Richtlinie zu ändern. Demnach müssen Finanzberater ihre Kunden befragen, ob sie bei der Geldanlage neben den Punkten Rendite, Sicherheit und Liquidität auch die Aspekte Environmental, Social und Governance (ESG) berücksichtigen wollen.

Umfrage unter allen Versicherern

Aber ist die deutsche Assekuranz überhaupt schon „fit for ESG“? Um das zu beurteilen, hat das Analysehaus Franke und Bornberg im Sommer alle Erstversicherer in Deutschland befragt. 23 Versicherer haben an der Befragung teilgenommen. Sie decken gut die Hälfte des Erstversicherungsmarktes ab.

Außerdem haben die Hannoveraner Analysten Nachhaltigkeitsberichte für das Jahr 2019 von denjenigen Versicherern untersucht, die keine Antworten geliefert haben. Berücksichtigt wurden dadurch die Top 20 der Lebens-, Kranken- und Haftpflichtversicherer sowie die größten Unfallversicherer in Deutschland.

Nachhaltigkeit gut fürs Image

Hallo, Herr Kaiser!

Das ist schon ein paar Tage her. Mit unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Versicherungen“ bleiben Sie auf dem neuesten Stand! Zweimal die Woche versorgen wir Sie mit News, Personalien und Trends aus der Assekuranz. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Laut Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg, stehe Nachhaltigkeit der Versicherungswirtschaft gut zu Gesicht. Sie könne einen wichtigen und glaubwürdigen Beitrag zur Zukunftssicherung leisten und gleichzeitig beim teilweise angekratzten Image Punkte gutmachen.

Berichtsstandards der Versicherer

>>Vergrößern Grafik: Franke und Bornberg GmbH

Solange nicht so genanntes kein Green Washing betrieben wird, sei eine faktenbasierte Vermarktung des eigenen Engagements okay. Doch viele der analysierten Nachhaltigkeitsberichte enthielten werbliche Passagen. Deshalb bewertet Franke deren Aussagekraft nur als sehr begrenzt.

Transparenz ist entscheidend

Zur Nachhaltigkeit haben sich bereits Berichtsstandards etabliert. Insgesamt 67,7 Prozent aller betrachteten Versicherer berichten nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) oder der Global Reporting Initiative (GRI). Andere Nachhaltigkeitsberichte seien aber nicht zwangsläufig weniger aussagekräftig.

Tipps der Redaktion