LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in UnternehmenLesedauer: 2 Minuten

Analyse Trotz ESG-Trend: Fondsgelder fließen weiterhin in Kernenergie und Alkohol

Flugzeuge des Herstellers Lockheed Martin
Flugzeuge des Herstellers Lockheed Martin: Das Rüstungsunternehmen war 2020 mit 62,6 Milliarden US-Dollar das umsatzstärkste der Welt. | Foto: Imago Images / NurPhoto

FE Fundinfo, ein Anbieter von Fondsdaten und -technologien, hat untersucht, in welche Branchen deutsche Investmentfonds anlegen. Es zeigt sich: Trotz des wachsenden Interesses der Anleger an ESG-Grundsätzen, beteiligt sich mehr als acht von zehn Investmentfonds mit Sitz in Deutschland in kontroversen Branchen. Unterm Strich bedeutet dass, dass 83,95 Prozent der deutschen Investmentfonds in Branchen wie Alkohol, Tabak und Rüstung engagiert sind, heißt es in der Mitteilung der Plattform.

Mischfonds schneiden am schlechtesten ab

Die am meisten vertretene Branche ist dabei die Kernenergie: 70,54 Prozent der untersuchten Fonds halten Beteiligungen an Unternehmen die, Kernkraftwerke besitzen oder betreiben. Danach folgen Produzenten gentechnisch modifizierter Organismen mit 61,55 Prozent. Den dritten Platz mit 60,54 Prozent belegen Unternehmen die, über 5 Prozent ihres Jahresumsatzes mit der Herstellung alkoholischer Produkte erzielen.

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.


Gemessen an den Fondstypen schneiden die Mischfonds am schlechtesten ab. Dort wiesen 93,25 Prozent der Fonds ein zumindest teilweises Engagement in diesen Branchen auf. Bei den Aktienfonds waren es 81,93 Prozent und bei Anleihefonds 67,84 Prozent.

Diese Analyse bietet faszinierende Einblicke in den deutsche Investmentfonds-Sektor und dessen Exposure gegenüber diversen Branchen. ESG-Investing ist in hohem Maße subjektiv. Und unsere Daten zeigen, dass es in einer modernen Wirtschaft äußerst schwierig ist, bestimmte Branchen zu vermeiden, die sich ihrem Wesen nach nicht mit ESG-Grundsätzen vereinbaren lassen. Darum ist es umso wichtiger, dass Investoren die Daten und Instrumente zum Verständnis von ESG und zur Bedeutung von Ratings an die Hand gegeben werden und dass sie ihre eigene Analyse durchführen, damit sie ihre Anlageinvestitionen exakt ihren Wertvorstellungen anpassen können“, so Jonas Schneider, Leiter der Geschäftsentwicklung bei FE Fundinfo.

Über die Analyse:

Den Analysedaten liegen ESG-Ratings von MSCI zugrunde, um größere Transparenz für den Vergleich auf Fondsebene zu gewährleisten und Investoren dabei zu helfen, die ESG-Merkmale von Fonds besser zu verstehen und einzuordnen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion