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in FinanzberatungLesedauer: 8 Minuten

Anlegerpsychologie Risiko ist die „Währung“ für Rendite

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Was kann Technologie da leisten?
Mittnik:
Das ist wie beim Deutschen Wetterdienst. Die Wetterprognosen haben sich trotz aller Kritik über die Jahrzehnte beständig verbessert. Das haben wir moderner Technologie, einem enormen Fundus an Daten und besseren Modellverfahren zu verdanken: Mit einer größeren Zahl an Messstellen und höheren Rechenkapazitäten können wir eine Vielzahl an Messwerten zusammenschalten und anhand von Modellen detailliertere und zuverlässigere Projektionen entwerfen. Bei der Geldanlage verhält es sich genauso: Mit der heutigen Leistungsfähigkeit der IT sowie modernen und großflächig einsetzbaren finanzökonometrischen Verfahren können wir Daten gehaltvoller auswerten. Wir verstehen dadurch Finanzmarktrisiken besser, erkennen Systematiken und können dieses Wissen zur genaueren Beurteilung künftiger Risikoentwicklungen verwenden.

Mit anderen Worten: Bei der Einschätzung von Finanzmarktrisiken ist Technologie dem Menschen überlegen?

Mittnik:
Absolut. Risiken lassen sich nicht beobachten. Aufgrund des komplexen Zusammenwirkens vieler Risikotreiber reicht es beispielsweise nicht, Geschäftsberichte, Ad-hoc-Meldungen und Kursverläufe zu studieren, um künftige Risiken realistisch abzuschätzen. Erst durch den Einsatz moderner, computergestützter Finanzökonometrie verstehen wir die Risikolandschaften besser und können dadurch auch das Verhalten in Extremsituationen zuverlässiger modellieren. Wir können so nicht nur abschätzen, wie sich beispielsweise die Risiken einzelner Asset-Klassen entwickeln, sondern auch besser prognostizieren, welches Ansteckungspotenzial sie für andere Märkte haben.
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