Bantleon-Analyst Andreas Busch
US-Arbeitsmarkt erholt sich deutlich
Andreas Busch ist Analyst beim Fondsanbieter Bantleon. Foto: Thomas Wieland
Der US-Arbeitsmarkt erholt sich schnell vom Corona-Schock, bald dürfte sich das Beschäftigungsniveau wieder auf Vorkrisenniveau befinden. Warum das so ist, erklärt Bantleon-Analyst Andreas Busch.
Was folgt aus dieser Aussicht für die künftige Lohnentwicklung? Schon jetzt mehren sich Nachrichten, dass viele Unternehmen angesichts der Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung höhere Saläre und Einstellungsprämien zahlen. Kurzfristig könnte das Auslaufen der außerordentlichen Arbeitslosenhilfen Anfang September den Lohndruck zwar etwas mindern. Wenn die Arbeitslosigkeit aber wie von uns erwartet nachhaltig sinkt, werden die Unternehmen über kurz oder lang gezwungen sein, sukzessive steigende Löhne zu zahlen. Schließlich gibt es in den USA nach wie vor klare Belege dafür, dass eine sinkende Arbeitslosigkeit zu steigenden Löhnen führt (siehe Phillips-Kurve in Abbildung 3).
Berücksichtigt...
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Was folgt aus dieser Aussicht für die künftige Lohnentwicklung? Schon jetzt mehren sich Nachrichten, dass viele Unternehmen angesichts der Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung höhere Saläre und Einstellungsprämien zahlen. Kurzfristig könnte das Auslaufen der außerordentlichen Arbeitslosenhilfen Anfang September den Lohndruck zwar etwas mindern. Wenn die Arbeitslosigkeit aber wie von uns erwartet nachhaltig sinkt, werden die Unternehmen über kurz oder lang gezwungen sein, sukzessive steigende Löhne zu zahlen. Schließlich gibt es in den USA nach wie vor klare Belege dafür, dass eine sinkende Arbeitslosigkeit zu steigenden Löhnen führt (siehe Phillips-Kurve in Abbildung 3).
Berücksichtigt werden muss dabei, dass sich das Lohnwachstum dann von einem hohen Niveau aus beschleunigt. Normalerweise führen Rezessionen und die damit verbundene lang anhaltende Arbeitslosigkeit dazu, dass sich der Lohndruck deutlich abschwächt. Davon kann aktuell aber keine Rede sein. Vielmehr bewegt sich das Lohnwachstum auf nahezu dem gleichen Niveau, das schon vor der Krise zu beobachten war. Wenn jetzt die Arbeitslosigkeit weiter sinkt, dürften die Lohnzuwächse folglich schnell spürbar zulegen.
Abbildung 3: Niedrigere Arbeitslosenzahl hat bis zuletzt zu höheren Löhnen geführt
Mit Blick auf die Geldpolitik schafft die Fortsetzung der Arbeitsmarkt-Erholung zum einen die Voraussetzungen für den Beginn des Taperings noch in diesem Jahr. Der von uns erwartete wachsende Lohndruck dürfte darüber hinaus die Inflation anheizen. In diesem Umfeld sehen wir es als wahrscheinlich an, dass die Fed anschließend die Leitzinsen ab dem Jahreswechsel 2022/2023 zügiger anheben muss, als derzeit von den Finanzmarktteilnehmern erwartet. Das Fahrwasser für US-Staatsanleihen wird mittelfristig entsprechend rauer.
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