Übersicht: Konjunktur

Die weltweit eingetrübte Konjunktur sollte defensiven Sektoren wie Grundbedarfsgütern eigentlich zugutekommen. Doch derzeit bietet die Defensive nur unzureichend Schutz – was sich bald wieder ändern könnte, wie die Analysten von MFS Investment Management zeigen.

Wie die Blätter, die von Herbststürmen von den Bäumen gefegt werden, so fielen im Oktober weltweit die Aktienkurse. Zu den bekannten Unsicherheitsfaktoren Ukraine-Krieg, Zinsen und Inflation gesellte sich der Israel-Konflikt. Wir geben einen Überblick über die besten und schlechtesten Fonds des vergangenen Monats.

Geldpolitische Entscheidungen allerorten und Rohölpreise auf Jahreshoch. Derzeit geht es an den Märkten turbulent zu. Und auch die Aussichten sind bis auf Weiteres wenig berauschend. Hier sind die Tops und Flops aus dem September.

Der Abschwung kommt – wenn auch mit Verspätung: Die Aussichten für die Konjunktur im zweiten Halbjahr sind trübe, sagt Felix Herrmann, Chefvolkswirt und Portfoliomanager bei Aramea Asset Management. An den Aktienmärkten ist aus seiner Sicht zunächst Vorsicht angesagt, am Rentenmarkt bleiben Nachranganleihen interessant.

Der Goldpreis ist ein guter Krisenindikator, sagt Olivier de Berranger. Der aktuelle Höhenflug deute auf drei Szenarien hin – welche das sind und was das für die Märkte bedeutet, erklärt der Investmentchef des Pariser Fondshauses La Financière de l'Echiquier hier.

In den wesentlichen Volkswirtschaften ist ein größerer Prozess im Gange – die Entdollarisierung. Diese wird erhebliche Auswirkungen auf die US-Wirtschaft und ihren Finanzmarkt haben, schätzt Sandeep Rao, Analyst beim weltweiten ETP-Anbieter Leverage Shares.

Wie hoch werden die Aktienkurse in diesem Quartal noch klettern können, fragt sich Baader-Bank-Chefanalyst Robert Halver. Trotz Chinas großem Konjunktur-Comeback bleiben die Sorgenkinder Inflation und Geldpolitik. Aber auch der Goldpreis kann weiter zulegen.

Nach einem schwachen Jahr 2022 mit Pandemie, Abschottung und Lockdowns hat die Konjunktur in China wieder Tritt gefasst. Nicht gänzlich unerwartet, aber stärker als gedacht. Was das für die Aktienmärkte in Fernost bedeutet, erklärt Asien-Kenner Karl Pilny.

Gegenüber der Leitwährung US-Dollar gibt sich der Euro richtig stark. Aber wie nachhaltig ist diese Stärke der europäischen Einheitswährung, fragt sich Baader-Bank-Chefanalyst Robert Halver. Und ob stattdessen eine erneute Euro-Schwindsucht droht.   

In Zeiten unruhiger Aktienmärkte setzen viele Anleger wieder auf Mischfonds. Die Bandbreite reicht vom klassischen 60/40-Portfolio bis zu breit gestreuten Produkten. In den Turbulenzen der vergangenen Jahre konnten sich einige Manager besonders gut behaupten.

Die Aussichten für die Schwellenländer und damit auch für Schwellenland-Anleihen dürften sich dank der wiederbelebten Wirtschaft Chinas verbessern, sagt Muzinich-Portfoliomanager Warren Hyland. Allerdings sollten Anleger auf Qualitäts-Investments setzen.

Als Kapitalanlagen haben Gold, Silber und Öl kaum etwas gemeinsam. Michael Wittek, Anlagestratege bei Albrecht, Kitta & Co., beurteilt die Aussichten für die drei Rohstoffe dennoch unisono positiv – aus ganz unterschiedlichen Gründen.

Hendrik Leber hält eine Rezession für unausweichlich und erwartet, dass sich damit die Zinsstrukturkurve wieder normalisiert. Davon profitiert eine Steepener Note, die der Acatis-Chef deshalb als Absicherung für einen vermögensverwaltenden Fonds kauft.

Richard Halle, Manager des M&G (Lux) European Strategic Value, spricht im zweiten Teil unseres Interviews über seinen Umgang mit Bankaktien, ESG-Titel im Hintertreffen und die zurzeit unattraktivste Branche.

Richard Halle, seit mehr als 15 Jahren am Steuer des milliardenschweren M&G (Lux) European Strategic Value, über seine Suche nach echten Schnäppchen, den vermeintlichen Home Bias des Portfolios und folgenreiches Knutschen mit der Inflation.

Womöglich Undenkbares bahnt sich gerade an: Das Ende der globalen Dominanz des US-Dollar. Und zwar nicht als Folge eines Weltkriegs um Währungen, sondern durch strategische Weltpolitik mit Währungen, so Asien-Kenner Karl Pilny.