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Nachhaltige ETFs immer gefragter Stärkeres Wachstum als der breite Markt

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Zum Vergleich: Die durchschnittlichen Kosten aller weltweit aktiv gemanagten nachhaltigen Aktienfonds belaufen sich auf jährlich 1,15 Prozent des Anlagevermögens dieser Fonds. Das hört sich zunächst nicht nach viel an, ist aber tatsächlich sehr teuer. Sie kosten fünfmal mehr als ein durchschnittlicher nachhaltiger Aktien-ETF von iShares, der ETF-Tochter von Blackrock, für den Anleger 0,22 Prozent verausgaben müssen, wie die Berechnungen von Blackrock und Bloomberg (ETFs) sowie Morningstar (Publikumsfonds, Stand jeweils: 31. März 2020) belegen. Aufgrund dieser sehr niedrigen Kosten, die sogar noch leicht unter den Gebühren aller nachhaltigen Aktien-ETFs in ihrer Gesamtheit liegen (siehe Grafik), können Anleger mit nachhaltigen ETFs die Entwicklung der jeweiligen Benchmark leichter nachvollziehen oder übertreffen als es mit aktiv gemanagten Fonds möglich wäre.

Individuelle Präferenzen werden abgedeckt

Nachhaltige Indizes erlauben es Anlegern, weltweit bestimmte Sektoren oder Unternehmen zu meiden, in die sie nicht investieren möchten. Sie ermöglichen es ihnen aber auch, ihre ESG-Werte auf Fonds- und Portfolioebene zu verbessern. Über Indexanlagen können Anleger in neue Anlageklassen wie Green Bonds investieren, die finanzielle Mittel für spezifische nachhaltige Projekte und Themen wie saubere Energie bereitstellen. Zudem erschließen nachhaltige Indexlösungen Anlegern Zugang zu Unternehmen mit den besten ESG-Ratings. Mit dem nun möglichen Zugriff auf diese nachhaltigen Produkte können sich Anleger möglicherweise stärker von den Erträgen traditioneller Benchmarks abheben.

Anleger können mittlerweile unter vielen Tausend nachhaltigen Indizes wählen: Allein 2019 ist die Zahl der ESG-Indizes für Aktien und Anleihen um 14 Prozent gestiegen (Brancheninstitut Index Industry Association, Stand: Dezember 2019). Gab es 2009, im Jahr der globalen Finanzkrise, 35 nachhaltige ETFs, die globale Indizes nachbildeten, belief sich deren Zahl zehn Jahre später auf mehr als 300.

ESG-Engagement macht sich bezahlt

Die jeweilige Methodik, die nachhaltigen ETFs und Indexfonds zugrunde liegt, ist naturgemäß transparent. Anleger sind dadurch in der Lage, ihre Investment-Ziele gegenüber weiteren Beteiligten klar zu artikulieren. Eine Pensionskasse, die um Waffenhersteller einen großen Bogen machen möchte, ein Versicherungsunternehmen, das den CO2-Fußabdruck des Anlageportfolios verringern will, aber ähnliche Renditen wie an den breiten Aktien- und Anleihemärkten erzielen muss, oder Privatanleger, die auf bequeme Weise saubere Energiequellen mitfinanzieren möchten – sie alle können nachhaltige Anlagestrategien nutzen, und zwar sowohl im Portfoliokern als auch als Beimischung. Und weil viele nachhaltige Strategien auf den beliebtesten Benchmarks aufbauen, können Anleger in der Regel einen nachhaltigen Ansatz verfolgen, ohne ihre Allokationsstrategie grundlegend ändern zu müssen.

ESG-Analysen stellen Aktien, Anleihen und Immobilien auf den Prüfstand

In Zukunft werden ESG-Analysen immer häufiger sowohl Marktrisiken als auch -chancen offenlegen. Untersuchungen von Blackrock zeigen, dass von Extremwetterlagen in den USA nicht nur eine Gefahr für die Wirtschaft in einzelnen Bundesstaaten ausgeht, sondern dass sich erhöhte Kreditrisiken bei Emittenten von Staats- und Kommunalanleihen ergeben können. Bislang spiegeln sich diese Risiken in den Vermögenspreisen von Aktien, Anleihen und Immobilien nicht wider. Absehbar ist daher, dass immer mehr Anleger bereit sein werden, aus herkömmlichen in nachhaltige Fonds umzuschichten. Bessere ESG-Analysen und Indexstrategien werden wesentlich dazu beitragen, dass ETFs und Indexfonds dabei eine zentrale Rolle spielen.

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