Brexit
Ein Risiko, das immer näher rückt, ist ein schmutziger Brexit. Die jüngsten Entwicklungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass das Vereinigte Königreich ohne ein Abkommen aus der EU austritt. Dennoch glauben wir immer noch, dass dieses Worst-Case-Szenario nur eine Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent hat. Was wir für noch wahrscheinlicher (60%) halte, ist eine Verzögerung des Ausstiegs – sei es durch eine Fristverlängerung oder ein zweites Referendum. Damit ist der Brexit von all den Risiken, auf die wir hier hinweisen, das schlagendste. Und dabei könnte unsere Hoffnung, dass das Undenkbare vermieden wird, unser Urteilsvermögen sogar noch beeinträchtigen.
Stillstand...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Brexit
Ein Risiko, das immer näher rückt, ist ein schmutziger Brexit. Die jüngsten Entwicklungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass das Vereinigte Königreich ohne ein Abkommen aus der EU austritt. Dennoch glauben wir immer noch, dass dieses Worst-Case-Szenario nur eine Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent hat. Was wir für noch wahrscheinlicher (60%) halte, ist eine Verzögerung des Ausstiegs – sei es durch eine Fristverlängerung oder ein zweites Referendum. Damit ist der Brexit von all den Risiken, auf die wir hier hinweisen, das schlagendste. Und dabei könnte unsere Hoffnung, dass das Undenkbare vermieden wird, unser Urteilsvermögen sogar noch beeinträchtigen.
Stillstand in der US-Politik
Damit kommen wir zu den Risiken, die die Märkte bislang weniger im Blick haben. Obwohl vor einigen Wochen der Haushaltsstreit zwischen US-Kongreß und –Regierung beigelegt wurde, halten wir den politischen Dauerstreit in den USA auch für ein wirtschaftliches Risiko. Sicher: es hat immer wieder parteipolitisches Gezänk um die die Schuldenobergrenze gegeben, und die tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen des letzten „Shutdowns“ waren bescheiden. Aber mit 35 Tagen war er der längste in der Geschichte, und die Trump´sche Antwort, den Notstand zu erklären, zeugt nicht von einem wirklichen Frieden.
Aber die nächste Schuldenobergrenze kommt wieder. Wie beim Brexit könnte es auch hier angesichts der schlechten Erfahrungen des Februars zu einem „politischen Unfall“ kommen. Die Erhöhung der Schuldengrenze ist jedenfalls unter der Trump-Regierung und mit dem demokratisch dominierten Repräsentantenhaus kein „Non Event“ mehr. Ist das Risiko gering? Ja, vielleicht 5 bis 10 Prozent – aber nicht Null. Hinzu kommt, dass mit jeder Erweiterung der Schuldenobergrenze auch eine Herabstufung der Bonität möglich wird; dagegen wären die Märkte wahrscheinlich nicht immun.
Verfassungskrise
Ebenfalls politischer Art ist unser Risiko Nr. 6: eine veritable Verfassungskrise in den USA. Wir wissen nicht, was im Zuge der Mueller-Untersuchung noch alles ans Licht kommen wird. Deshalb können wir auch nicht einschätzen, wie schwer der Schaden für die Trump-Administration sein könnte. Doch die Cohen-Anhörung im Kongreß und die bisherigen Vorhaltungen von Sonderermittler Robert Mueller lassen vermuten, dass es bei all dem Rauch auch irgendwo Feuer gibt.