Feri-Vorstand Heinz-Werner Rapp
Europa im Abseits
Heinz-Werner Rapp ist Vorstand von Feri sowie Gründer und Leiter des Feri Cognitive Finance Institute. Foto: Feri
Der Konflikt zwischen den USA und China gefährdet die globale Wirtschaftsordnung, sagt Heinz-Werner Rapp. Welche Rolle Europa spielt, erklärt der Feri-Vorstand und Leiter des Feri Cognitive Finance Institute hier.
Die jüngste Drohung der Trump-Administration, chinesische Unternehmen von den US-Kapitalmärkten auszuschließen, deutet klar auf eine anhaltende Eskalation, die irgendwann auch militärische Auseinandersetzungen in den Bereich des Möglichen rückt.
Dieses Risiko würde auch durch einen Wechsel im Amt des US-Präsidenten nicht einfach verschwinden, da die Haltung der USA gegenüber China inzwischen - grundsätzlich und parteiübergreifend - von tiefem Misstrauen geprägt ist.
Europa bleibt außen vor
Europa, das maßgeblich von einer freien Welthandelsordnung profitiert, findet sich zunehmend in einer undankbaren Sandwich-Position zwischen den zwei Blöcken...
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Die jüngste Drohung der Trump-Administration, chinesische Unternehmen von den US-Kapitalmärkten auszuschließen, deutet klar auf eine anhaltende Eskalation, die irgendwann auch militärische Auseinandersetzungen in den Bereich des Möglichen rückt.
Dieses Risiko würde auch durch einen Wechsel im Amt des US-Präsidenten nicht einfach verschwinden, da die Haltung der USA gegenüber China inzwischen - grundsätzlich und parteiübergreifend - von tiefem Misstrauen geprägt ist.
Europa bleibt außen vor
Europa, das maßgeblich von einer freien Welthandelsordnung profitiert, findet sich zunehmend in einer undankbaren Sandwich-Position zwischen den zwei Blöcken USA und China. Diese Entwicklung ist fatal. Da die alte Wertegemeinschaft des Westens in Zeiten der populistischen Trump-Regierung nicht länger existiert, droht Europas politischer und wirtschaftlicher Einfluss in der Welt weiter zu schwinden.
Die bereits erkennbare Spaltung des globalen Wirtschaftsgeschehens in zwei Blöcke mit gegensätzlichen politischen und ökonomischen Zielen wird das Problem weiter verschärfen. Aktuelle Beschlüsse der US-Regierung, militärische Präsenz in Europa (genauer: in Deutschland) spürbar zu reduzieren, schaffen bereits neue Fakten und vertiefen die geostrategische Entfremdung.
Das skizzierte Szenario birgt offensichtlich erhebliche Komplexitätsrisiken, die sowohl Unternehmer als auch Investoren hart treffen könnten. Diese Risiken sollten bereits heute sehr ernst genommen und auch im Rahmen globaler Anlageentscheidungen angemessen berücksichtigt werden.
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