Bantleon-Volkswirt Jörg Angelé
Europa im Preisfieber
Jörg Angelé ist Volkswirt bei Bantleon. Foto: Thomas Wieland
In der Eurozone steigt die Inflation wieder. Grund sind unter anderem Neugewichtungen im Warenkorb. Bantleon-Volkswirt Jörg Angelé erklärt, welche Trends sich für das Restjahr 2021 abzeichnen.
Der Einfluss der neuen Warenkorbgewichte auf die Kerninflationsrate ist sogar noch ausgeprägter. In der Folge wird sie bis zum Sommer wieder erheblich sinken und ihr Jahrestief im Juli bei 0 Prozent erreichen. Danach wird es dafür umso steiler nach oben gehen: die Gewichtungs- und Basiseffekte kehren sich um und es ist davon auszugehen, dass es im Zuge der unterstellten kräftigen Konjunkturbelebung in der zweiten Jahreshälfte in den von der Pandemie am stärksten getroffenen Bereichen (Freizeit, Reisen, Restaurants) zu merklichen Preiserhöhungen kommt.
Die Kerninflationsrate dürfte daher im dritten und vierten Quartal spürbar anziehen. Der Hochpunkt wird unserer Prognose zufolge im November...
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Der Einfluss der neuen Warenkorbgewichte auf die Kerninflationsrate ist sogar noch ausgeprägter. In der Folge wird sie bis zum Sommer wieder erheblich sinken und ihr Jahrestief im Juli bei 0 Prozent erreichen. Danach wird es dafür umso steiler nach oben gehen: die Gewichtungs- und Basiseffekte kehren sich um und es ist davon auszugehen, dass es im Zuge der unterstellten kräftigen Konjunkturbelebung in der zweiten Jahreshälfte in den von der Pandemie am stärksten getroffenen Bereichen (Freizeit, Reisen, Restaurants) zu merklichen Preiserhöhungen kommt.
Die Kerninflationsrate dürfte daher im dritten und vierten Quartal spürbar anziehen. Der Hochpunkt wird unserer Prognose zufolge im November bei knapp unter 2,0 Prozent erreicht werden (vergleiche Abbildung 2).
Abbildung 2: Die Kerninflation sinkt zunächst, steigt im Jahresverlauf aber wieder
Die Gesamtinflationsrate sollte sich im ersten Halbjahr trotz des dämpfenden Einflusses der Warenkorbneugewichtung leicht nach oben bewegen. Ausschlaggebend sind dabei die erheblichen Basiseffekte bei den Energiepreisen.
Ab dem Sommer wird der erwartete Anstieg der Kerninflation die Gesamtinflationsrate mit nach oben ziehen – zwischenzeitlich auf über 2,0 Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2021 rechnen wir mit einem Anstieg der (Kern-)Inflationsrate um etwa 1,0 beziehungsweise 1,5 Prozent (nach 0,5 beziehungsweise 0,7 Prozent im Jahr 2020).
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